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Es war wie immer: gut
Der erste Auftritt der Flowerpornoes seit beinahe hundert Jahren. Tom Liwa, barfuß auf der Bühne und optisch dem „Gegen die Wand“-Schauspieler Birol Ünel immer ähnlicher, wandelt die Textzeile „Fünf Jahre nach mir und drei Jahre nach Blumfeld / kaufen sie alles ein, was deutsch singt und laut genug lügen kann“ um. In „Zehn Jahre nach mir und dreißig Jahre nach Udo“. Neben der Bühne steht Blumfeld-Sänger Jochen Distelmeyer im dunkelblauen Trenchcoat und grinst.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
So ja bisher auch nicht bekannt: die Tatsache, dass Osama Bin Laden und Fidel Castro ein Kind miteinander haben. Der junge Mann ist bereits in seinen Zwanzigern und singt in einer US-amerikanischen Emoband namens The Appleseed Cast.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Mia - seit jeher eine Band, an der sich die Geister scheiden. Als Sängerin Mieze, überdreht wie immer, samt Band die Bühne betritt und es gerade einmal nicht regnet, füllt sich der Platz vor der Hauptbühne dann aber doch schnell und überall singen und tanzen sie. Vor der Cocktailbar recken ein paar ältere Rocker schwarz-rot-goldene Schweißbänder in die Luft und lachen höhnisch. Als Mia dann aber „Hungriges Herz“ spielen, singen auch sie mit.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Derselbe Gitarrist einer deutschen Indieband, der vor zwei Jahren durch den Satz „Ich hab gerade gefickt! Und das geilste ist – ich könnte schon wieder!“ begeisterte, ist auch diesmal wieder guter Dinge. „Ich muss meine Schwester und meine Cousine Backstage holen“, ruft er mit leuchtenden Augen, als er dem Tourmanager zwei Pässe aus der Hand und vom Hals reißt. „Alter, ich werde Vater!“, versucht er dann die Securitykräfte am Eingang zu überzeugen, denen die Pässe nicht genügen, um die Mädchen ins Backstage-Areal zu lassen. Als der Gitarrist schließlich Erfolg hat, feiert er stilecht mit mehreren Salven „Gude Lauuuune!“
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Vollkommen in Ordnung, wenn Brauereien als Festival-Sponsoren auftreten. Aber müssen sie dann dort immer so ekelhafte fake-jugendliche Mischgetränke wie „Köstritzer Bibop“ ausschenken? Andererseits: Außerhalb von eingezäunten Arealen würde gar niemandem einfallen, Schwarzbier plus Cola plus Guarana zu bestellen. Geht also nur so.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Tomte-Bassist Olli Koch geht am Samstagnachmittag zur „Bibop-Lounge“, um sich anzusehen, wo die Band nachher bei einem Meet&Greet Fans treffen soll. „Hey, machst du schon mit?“ wird er von einem Promoter angequatscht. „Bei was mitmachen?“, fragt Olli. Daraufhin erklärt ihm der Promoter, dass er für 2,50 Euro ein „Bibop“ kaufen müsse, um einen silbernen Chip zu bekommen. Den müsse er dann in einen Spielautomaten stecken – bei drei gleichen Symbolen bekomme er einen roten Chip. Dieser berechtige ihn dann, Tomte zu treffen. Und die sollen ja echt cool sein, was man so hört.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Als das kanadische Bartkollektiv Broken Social Scene im Halbfinale des Fußballturniers der Fanmannschaft „Algavensaft“ knapp unterliegt, werden diese plötzlich in die Pflicht genommen: „Wir sind zu erschöpft von dem Spiel“, erklärt ein Sprecher der Band. „Wir können heute Abend nicht auftreten. Algavensaft müssen den Headliner geben“.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Samstagabend. Die Band auf der Bühne fragt: „Und?!? Wer hat gestern Nacht fremdgeknutscht?“,. Im Publikum gehen einige Hände hoch. Einer hebt beide Hände – voller Freude und Stolz. Weiter hinten schaut sich ein Paar dagegen misstrauisch an. „Hey, ich war vor dir im Zelt!“ verteidigt er sich. „Na und? Das heißt ja noch nix!“ entgegnet seine Freundin. Entnervt lassen sie ihre Hände los. Ein Lied später sind sie wieder versöhnt.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Die vielleicht beste Ansage kündigte Blumfelds umstrittene Fruchthymne „Apfelmann“ an: „Habt ihr Bock auf Obst?“, fragt Jochen Distelmeyer das Publikum. Das Publikum macht brüll. „Obst ist Kult“. Später dann, als Westernhagen-Atmo aufkommt, mit einem Grinsen: „Mitklatschen ist auch Kult“
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
daniel-erk und