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Erst das Studium, dann das Abitur

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Dieser junge Mann darf hin und wieder auch an einer Universität unterrichten, das Foto zeigt es. Da sein berufliches Wirken eng mit dem Tun der Fußballnationalmannschaft verknüpft ist, sollte man ihm im Moment aber nur bedingt Aufmerksamkeit schenken. (Foto: dpa) Erst das Abi, dann das Studium, diese Bildungsabfolge kennen die meisten. Doch seit einigen Jahren bieten Universitäten begabten Schülern an, bereits vor dem Ende der Schulzeit ein Studium zu beginnen. Und es werden immer mehr Unis, die dieses Angebot machen und immer mehr Schüler, die es wahrnehmen. Das Schülerstudium ist speziell zur Förderung von begabten oder "besonders lernbereiten" Schülern gedacht und richtet sich vor allem an Oberstufenschüler der Klassen 11 bis 13. Ausnahmen sind aber die Regel. „Bei uns gibt es keine Alterseinschränkung, sogar ein Schüler aus der 9. Klasse studiert hier“, sagt Irene Szymanski von der Universität Dortmund. Ganz neu: Jura für Schüler Ein Schülerstudium kann man vor allem in naturwissenschaftlichen Fächern wie Mathematik, Informatik, Chemie oder Elektrotechnik beginnen. Einige Unis, wie die in Dortmund oder in Würzburg, machen auch Veranstaltungen der Anglistik, Philosophie, Psychologie oder Germanistik für Schüler zugänglich. An der Universität Hannover wurden im Wintersemester 2005/2006 erstmals Vorlesungen der Juristischen Fakultät angeboten - zusätzlich zu denen aus den Bereichen Bauingenieurwesen, Biologie, Geodäsie, Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften. Ein Schülerstudium kann ein Semester oder auch mehrere Semester dauern. Schulen und Universitäten arbeiten dabei eng zusammen. „Aber Schule hat Priorität“, sagt Irene Szymanski. Die Schüler müssen an den belegten Uni-Veranstaltungen verpflichtend teilnehmen, müssen aber auch den verpassten Unterrichtsstoff in der Schule nacharbeiten. „Meistens studieren Schüler der 11. Klasse bei uns, da in der 12. und 13. Klasse die Leistungskurse und das Abitur im Mittelpunkt stehen“, sagt Szymanski. Die Kurse an der Uni dienen der Vertiefung der Lehrinhalte aus der Schule, sollen aber auch einen Einblick in das Unileben bieten und so den Übergang von Schule zu Hochschule erleichtern. Bestandene Prüfungen werden angerechnet Wie kommen die Schüler ins vorzeitige Studium? Meist wählen Schulleiter oder Lehrer die Kandidaten aus. Die Schüler können sich aber bei einigen Universitäten auch direkt bewerben. In Dortmund nehmen an dem seit 2003 laufenden Programm derzeit zwischen 60 und 70 Schüler teil - zu Beginn waren es 32 Jungstudenten. Neben der Universität Dortmund bieten unter anderem die Universitäten Bremen, Bonn, Düsseldorf, Duisburg-Essen Köln, Mainz, Frankfurt/Main und Passau ähnliche Formen des Schülerstudiums. Vorreiter in Deutschland war die Uni Köln. Bereits seit dem Wintersemester 2000/2001 gibt es dort für Schüler Vorlesungen in Mathe, Physik, Chemie und Informatik. Das Projekt erwies sich als so erfolgreich, dass es auch an den meisten anderen nordrhein-westfälischen Unis eingeführt wurde. Was passiert nun mit den erbrachten Leistungen? Die Schüler können die Scheine, die sie erworben haben, für ihr späteres Studium anrechnen lassen. „In Nordrhein-Westfalen, wo sich die meisten Schülerunis befinden, ist die Anrechung kein Problem“, sagt Irene Szymanski. Aber: Nicht jeder studiert das immer gleiche Fach weiter - für viele Schüler dient das Schülerstudium der Studienorientierung. Sie belegen jedes Semester unterschiedliche Kurse. Wer im Sommersemester dabei sein will, muss sich teils sehr schnell bewerben. Hier die Deadlines: Universität Dortmund: 24.03.2006 Universität Duisburg-Essen: Infotreffen am 23. März 2006 Universität Hannover: 13.03.2006 Universität zu Köln: 27.03.2006 Universität Mainz: 10. April 2006 Universität Passau: 29. März Eine Auswahl weiterer Universitäten mit Schülerprogramm: RWTH Aachen Universität Bielefeld Universität Bochum Fachhochschule Bochum Universität Bonn Universität Düsseldorf Universität Frankfurt Technische Universität Hamburg-Harburg Hochschule für Musik Köln Fachhochschule Köln Universität Saarbrücken Universität Würzburg

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