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Donnerstag, 3. Juni 2004

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2003 Reverse Angle International GmbH and Vulcan Productions, Inc. The Road to Memphis Memphis ist in den Köpfen der meisten Menschen zuallererst ein Vorort von Graceland. Dass Memphis auch die Hauptstadt des Blues ist, ist dagegen weniger bekannt. Der Blues ist eine einzigartige amerikanische Musikschöpfung. Seine historischen Wurzeln liegen im Mississippi-Delta, wo sich die Musik aus dem Gesang der Sklaven und Kirchenchorälen entwickelte. Richard Pearce portraitiert in seinem Film „The Road To Memphis“ – ab heute im Kino - drei unterschiedliche Blues-Musiker auf ihrem Weg nach Memphis, an dessen Ende ein großes Benefizkonzert stattfindet, bei dem sie alle zusammen auftreten. Rosco Gordon ist das vergessene Wunderkind des Blues. Er lebte die letzten zwanzig Jahre in einem winzigen Apartment in New York und verdiente seinen Lebensunterhalt in einer Wäscherei. Der Film begleitet ihn auf seinem Weg durch die Beale Street, das ehemalige Zentrum der Blues-Szene Memphis. Folgt ihm in einen Plattenladen, wo er vergeblich nach einer seiner CDs sucht und filmt ihn, wenn er für seinen ersten Auftritt seit Jahrzehnten auf der Straße Werbung macht. Rosco Gordon, der durch die Dreharbeiten von der Musikszene wieder entdeckt wurde, starb zwei Wochen nach Ende der Dreharbeiten in seinem Apartment. Das zweite Porträt widmet sich dem berühmteste der drei Musiker, nämlich B.B. King. Der lässt sich auf dem Sofa seines riesigen Tourbus stoisch von Auftritt zu Auftritt kutschieren und erzählt von den Anfängen und dem Einfluss, den die Stadt Memphis auf Generationen von Blues-Musikern hatte. In einem sehr viel ramponierteren Bus fährt dagegen Bobby Rush mit seiner Band umher. Er ist seit über vierzig Jahren im so genannten Circuit unterwegs und und reißt einen Auftritt nach dem anderen runter, dessen Showkonzept viel mit dem Hintern seiner Backgroundsängerin zu tun hat. Seine Fan-Schar hat er sich unabhängig von der Plattenindustrie durch unermüdliches Touren aufgebaut. Das Jahr 2003 wurde vom amerikanischen Senat zum „Year of The Blues“ erklärt. Sieben namhafte Regisseure, darunter Wim Wenders, Clint Eastwood und Martin Scorsese, der auch Produzent der Filmreihe ist, drehten sieben Filme, die unter dem Titel Das Blues Projekt einen je sehr eigenen Blick auf diese Musik werfen. „The Road To Memphis“ zählt zu diesem Projekt – und kommt heute in die deutschen Kinos.

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