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Die sieben Archetypen

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Der Rüdiger Nehberg Aussehen: Rüdiger Nehberg-Studenten sehen immer so aus, als wollten sie sich gar nicht in den Grundkurs „Grundlagen der Literaturwissenschaft“ einschreiben, sondern den Kilimandscharo besteigen: Trekking-Outfit, Fleece-Pulli, Thermoskanne, Leatherman im Holster. Ziehen sich den Zorn der Kommilitonen zu, weil sie nach vier Stunden Warten mit dem Esbit-Kocher ein lecker Chai-Teechen zubereiten und dazu einen Pemmikan-Power-Bar verzehren. Der typische Satz: „Superpraktisch, diese Zip-Off-Hosen, kann man in Windeseile in Shorts verwandeln, und als ich damals in Timbuktu/Smarkand/Feuerland war…..“ Gegenmaßnahmen: Mit „Lonely Planet“-Ausgaben steinigen.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Die Verena Kerth Aussehen: Blond. Der typische Satz: „Ach, das ist gar nicht die Schlange zur Toilette?“ (nach drei Stunden, in denen sie sich, nur unterbrochen vom ständigen Klingeln ihres mit Swarovski-Strass besetzten Handys, darüber beklagt, dass ihre Eltern so wenig Geld überweisen, dass sie nur dreimal die Woche zu „Zara“ gehen kann). Gegenmaßnahmen: Darauf hinweisen, dass es hier bei den Ägyptologen keine guten Partien gibt. Den Satz solange wiederholen, bis sie ihn kapiert.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Der Richard Ashcroft Aussehen: Seine Sonnenbrille könnte vom Flohmarkt oder vom Freudenhaus stammen, seine Klamotten aus dem Altkleidercontainer oder von American Apparel , überhaupt ist der Richard Ashcroft so unergründlich, so styler, so cool schäbig, so unausgeschlafen. Hat aber drei Stunden gedauert, bis er so aussah. Steht deswegen immer ganz hinten in der Schlange der Philosophie-Seminare, schläft sich dann aber schnell hoch. Der typische Satz: „Sorry, war gestern zu lange auf dem Babyshambles-Geheimkonzert.“ Gegenmaßnahmen: Wie zufällig den Pschyrembel auf seinen iPod fallen lassen. Der Schönfelder ist auch schön schwer.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Die Ulrike Meinhof Aussehen: Wie der Richard Ashcroft, nur weiblich und tätowiert. Hasst das Patriarchat, die USA und den NC für Medizin, wegen dem sie jetzt Politikwissenschaft studieren muss. Redet vom Klassenkampf, raucht im Rauchverbot, doch kommt kein Feueralarm, sondern nur der Pedell, der die Revolutions-Göre daraufhin weist, dass auch Menschen, deren Nachname mit „von“ beginnt, in den ehrwürdigen Gemäuern des Otto-Suhr-Instituts nicht rauchen dürfen. Der typische Satz: „Auch die Genossinnen von der Lesben AG werden sich an der Aktion beteiligen.“ Gegenmaßnahmen: Beiläufig fragen, ob sich ihr Großvater schon zu seiner Mitgliedschaft in der Waffen-SS bekannt hat.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Der Dieter Bohlen Aussehen: Wie frisch vom Sonnendeck. Dazu legt sich der Dieter-Bohlen-Student gerne einen Pulli mit Polo-Spielern drauf über die Schultern. Steht nur in der Schlange der Jura-/BWL-Fakultäten. Der typische Satz: „Geh auf die Seite, ich steh hier auf der Gästeliste.“ Gegenmaßnahmen: Die Verena Kerth auf ihn ansetzen. Oder Gewalt.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Die Mutter Theresa Aussehen: Wallende Gewänder. Kopftuch. Henna. Wer sich durch die Patschuli-Schwaden gekämpft hat, die sie umgeben, muss sich stundenlange Vorträge über die Armen und Beladenen der Welt anhören, die nur unterbrochen werden, wenn sie sich nach dem Drehen Tabakkrümel von der Lippe klaubt. Findet das lange Warten vor der Einschreibung wirklich schlimm, aber was ist das schon gegen das Leid im Sudan. Studiert Soziologie, um die Welt zu retten, träumt aber insgeheim nicht vom Weltfrieden, sondern davon, mit dem Richard Ashcroft in ihrer Hängematte herumzutollen. Der typische Satz: „Es heißt nicht Dritte-Welt-Laden, es heißt Eine-Welt-Haus.“ Gegenmaßnahmen: Ihr die Achselhaare rasieren.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Der Bill Gates Aussehen: Auf den ersten Blick kann man den Bill Gates-Studenten leicht mit dem Rüdiger Nehberg verwechseln. Der Bill Gates kriegt seine Nikki-Pullis aber noch von Mutti angezogen. Die macht ihm auch die Hartkäse-Brote, die er in seiner Brotzeit-Box mit sich führt, denn „der Bub soll sich ja voll und ganz auf sein Studium konzentrieren können.“ In Wahrheit arbeitet der Bill Gates aber an etwas ganz etwas anderem als an seinen Semesterarbeiten. An der Erringung der Weltherrschaft zum Beispiel, und wenn es nur bei „World of Warcraft“ ist. Der typische Satz: „Stochastik II habe ich doch letztes Semester schon belegt.“ Gegenmaßnahmen: Ihn darauf ansprechen, ob er das Interview mit Natascha Kampusch gesehen hat und dann fragen, was das für Aushubarbeiten an der Garage im Haus seiner Mutti sind.

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