Foto: artepro
Wer sich auch einmal so fühlen will wie alte Menschen, die alles und jedes unter der festen Gewissheit „Früher war alles besser“ betrachten, der sollte heute Abend den Sender arte einschalten.
roland-schulz
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Wer sich auch einmal so fühlen will wie alte Menschen, die alles und jedes unter der festen Gewissheit „Früher war alles besser“ betrachten, der sollte heute Abend den Sender arte einschalten. Es wird ein Themenabend gezeigt, über Frank Sinatra, aber das ist egal – es geht um den Hauptfilm des Abends. Er heißt „Botschafter der Angst.“
Er handelt von einem Soldaten namens Raymond Shaw, der während des Koreakrieges mit seiner gesamten Einheit in Gefangenschaft gerät und einer Gehirnwäsche unterzogen wird. Zurück in den Staaten, arbeitet er als Journalist und ist ansonsten ein wenig anders als früher. Seinem ehemaligen Vorgesetzten in der Armee, gespielt von Frank Sinatra, ist dies suspekt – und als er erfährt, dass Shaws Mutter in zweiter Ehe einen antikommunistischen Senator geheiratet hat, der für die Präsidentschaftswahlen kandidiert, argwöhnt er das Schlimmste.
Klingt alles irgendwie vertraut, nicht wahr? Einen Film mit diesem Plot gab es vergangenes Jahr erst, „Manchurian Candidate“ – und genauso hieß damals, 1962, der Film mit Frank Sinatra, der bei weitem besser ist als das Remake. Das Original ist eine Parabel der amerikanischen Paranoia der McCarthy-Ära. Sein Inhalt war nach der Ermordung John F. Kennedys so brisant, dass der Film 25 Jahre nicht in den Vereinigten Staaten gezeigt wurde. Vor allem ist es einfach ein richtig guter Film. Heute Abend, 20.40 Uhr, auf arte.