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Das sagt der Richtige! Unsere fünf liebsten Streitanfänge

Illustration: Daniela Rudolf

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Situation: Hier kommt der Streit für einen der beiden ziemlich aus dem Nichts. Wie kann man auch ahnen, dass der andere gerade auf einer Strandhaubitze voll schlechter Laune sitzt und nur darauf wartet, mit diesem Satz zu explodieren. Dynamik: Recht einseitig. Der eine muss sich erstmal die vorbereitete Anklage des anderen anhören und verfügt danach meist nur über lückenhafte Verteidung oder versucht auf ein Nebenschlachtfeld abzulenken - so lange bis er warm gelaufen ist. Fortsätze: "Wieso war das wieder klar? Ich hab doch erst neulich genau das Gegenteil…" "Ja, aber nur weil ich es damals gesagt habe, sonst hättest du doch auch…" "Quatsch, das habe ich damals ganz von selbst…"


Situation: Klassischer Fall von Grundgenervtheit. Tritt zum Beispiel beim Einkaufstüten-Nachhausetragen oder Gästebett-Riesenmatratzeaufpumpen ein. Der Streit ist hier ganz nach Reaktion des Angepflaumten schnell schlichtbar oder aber beliebig ausweitbar. Dynamik: Eher schlapp. Der Streit verliert sich gerne bald in trotzigem "Ist doch wahr"-Gemurmel. Fortsätze: "Ja, das hast du nämlich noch nie gemacht. Ich frag mich nur, wieso ich das immer machen soll, wo du doch…" "Es gibt aber auch viele Sachen, die ich mache, weil du sie nicht machen magst!" "Ach ja, zum Beispiel?" "Die Knoblauchpresse reinigen!"


Situation: Das ist eine Grundformel für eine groß angelegte Streitoffensive. Man sieht den sorgsam zwei Zentimeter auf der Sofakante sitzenden Fragesteller vor sich, der in gestraffter Haltung die ungeschützte Flanke des anderen abwartet und dann direkt mit diesem Satz reinfeuert. Dynamik:: Enorm. Schließlich geht es hierbei gerne mal um Grundsatz-Debatten. Deswegen sollten sich beide Kontrahenten auf das ganze Repertoire einstellen: Drohend leise sprechen, absurde Ultimaten, viel "immer" und "nie" etc. Fortsätze: "Was soll ich denn merken?" "Also nichts gemerkt. Typisch." "Doch, dass du schon die ganze Zeit so komisch gelaunt bist, das ist nicht zu übersehen." "Und hast du dich auch mal gefragt warum?"


Situation: Standard-Pampigkeit, quasi das Grundrauschen im Büro oder der Kindererziehung. Dynamik: Wird in den meisten Fällen entweder unkommentiert verhallen (wenn der Satz zutrifft) oder sofort vehement korrigiert. Fortsätze im Büro: "Ne, du hast eher das Gegenteil gesagt." "Wieso, ich habe gesagt, dass…" "Ja und jetzt geht es aber darum, dass…." Fortsätze in der Kindererziehung: Nachäffend: "Habichdochgeradegesagt, Habichdocherade gesagt, nä nä nä!" "Sag mal geht’s dir noch gut? Du gehst heute ohne die bereits wieder abgesetzte Dirk-Bach-Show „Power Of Ten“ ins Bett." "Menno, du bist so saudoof!"


Situation: Klassischer Feierabendstreit, der von beiden ausgehen kann, meistens aber von demjenigen, der schon länger daheim ist an den herangetragen wird, der gerade erst zu Tür reinkam. Dynamik: Wieder einseitig. Der Auslösende hat sich seine Theorie ja schon länger zurecht gelegt, während der Beklagte erstmal die Zusammenhänge verstehen möchte. Fortsätze: "Ich lasse gar nix an dir aus, ich bin hier ganz normal reingekommen, aber dann fängst du gleich wieder damit an…" "Komm, du bist doch schon mit so einem Gesicht hier rein. Ich kann aber nix dafür, dass…" "Ich weiß, wenn’s nach dir geht ist immer alles in Ordnung und ich muss happy sein." "Geh doch in die Kneipe zum Frust ablassen." "Ja, das mach ich jetzt auch. Aber in welche?" Und was ist dein liebster Streitsatz? Verrate es in den Kommentaren unter diesem Text.

Text: fabian-fuchs - Illustration: Katharina Bitzl

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