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Cola macht schlank – und depressiv

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„Seit die erste Cola im Jahr 1886 geteilt wurde, glaubt unser Unternehmen daran, dass gute Dinge passieren, wenn Menschen zusammen kommen“. „Wir setzen uns dafür ein, Teil der Lösung zu sein“. Mit Sätzen wie diesen wirbt der Getränkehersteller für seinen neuesten Geniestreich: Die Coca Cola Company kämpft gegen Adipositas. Sie hat uns bereits davon überzeugt, dass Coca Cola light gesund ist, dass es wirklich einen Unterschied zwischen  Cola light und Cola zero gibt und nun das.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=zybnaPqzJ6s#at=22

Der Spot ist ein Meisterwerk an amerikanischer Werbekunst. Schwerelose Klaviermusik, eine Sympathische Stimme und Bilder aus alten Werbefilmen erinnern uns daran, welch lange Tradition Coca Cola hat. Und was so alt ist, kann nicht schlecht sein. Dass das Unternehmen aber auch in der Neuzeit angekommen ist, beweist eine leicht bekleidete Frau, die Pfandflaschen sammelt. Umweltbewusst ist Coca Cola als auch – vorbildlich. Doch obwohl Cola die Welt so schön macht, gibt es trotzdem ein Problem: Adipositas, Fettleibigkeit. Doch Coca Cola arbeite hartnäckig an unserer Rettung. Von 650 Getränken des Unternehmens seien bereits 180 kalorienarm oder -frei, sagt uns die aufbauende Stimme im Spot. Es gibt gesunde Säfte und zuckerfreies Vitaminwasser. Toll! Und die gute alte Cola, die gibt es ja mittlerweile auch in ‚light’ und in ‚zero’ und für die, die das Original wollen, jetzt auch in kleineren Dosen. Ein fröhliches Pfeifen stimmt in das Klavierspiel ein. Die sympathische Dame erzählt von Projekten, die Schülern dazu bringt mehr Sport zu machen. Denn wer viel Sport macht, der kann auch viel Cola trinken.

Doch das „National Institute of Health Science“ will uns die Freude an der heilen Coca Cola-Welt vermiesen. Dessen Forscher haben herausgefunden, dass zuckerhaltige Softdrinks wie Cola depressiv machen. „Gut, trink ich halt doch die Cola light, wenn das mein Lebensglück erhält“, könnte man  sich denken, aber nein – ob echter Zucker oder Süßstoff ist egal. Schon vier Gläser Softdrink am Tag erhöhen das Risiko einer Depression um bis zu 30 Prozent, besagt die Studie. Der Zucker oder Zuckerersatz habe negative Auswirkungen auf unsere Stimmung und mache uns unglücklich. Allerdings haben die Forscher auch eine gute Nachricht: Kaffee wiederum macht glücklich. Wer vier Tassen Kaffee am Tag trinkt, verringere das Risiko einer Depression um bis zu zehn Prozent.

Studien können uns den Spaß an so ziemlich jedem Getränk nehmen.

Bleibt uns also wenigstens der Kaffee. Aber – als hätten wir es schon geahnt  - auch der birgt eine Gefahr: Das Koffein. Denn das kann Schlafstörungen, Kopfschmerzen, erhöhte Herzfrequenz und Krämpfe verursachen, sagt wiederum eine Studie der „Substance Abuse and Mental Health Services Administration“. Kaffee sei zwar nicht so schlimm wie Energydrinks, aber wenn man vier Tassen pro Tag braucht um glücklich zu sein, kommt da auch einiges zusammen. Für das Jahr 2011 zählte die Studie 14.042 Patienten in den USA, die mit Nebenwirkungen und  6.090, die mit Folgen eines übermäßigen oder falschen Gebrauchs von koffeinhaltigen Getränken in die Notaufnahme kamen. In mehr als der Hälfte der Fälle waren keinerlei andere Drogen wie Alkohol oder chemische Mittel beteiligt.

Fassen wir zusammen: Cola macht schlank aber gleichzeitig depressiv – wie überhaupt alle Softdrinks zu denen auch gesüßte Säfte gehören, Kaffee macht zwar glücklich, aber nur in Mengen, die uns krank machen und damit wieder unglücklich und Energydrinks sind sowieso das Böse in flüssiger Form. Das nimmt einem ja schon den Spaß am Getränk. Kann nicht mal jemand eine schlimme Studie machen über Sachen die keinem schmecken? Rote Bete Saft zum Beispiel.

Text: teresa-fries - Foto: winlogon / photocase.com

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