Wann immer die Freiheit des Internets bedroht wird, soll künftig die "Internet Defense League" einschreiten. Mit Bannern, Videos und Petitionen auf den teilnehmenden Websites soll so in kürzerer Zeit Widerstand organisiert werden.
quentin-lichtblau
Teile diesen Beitrag mit Anderen:
Nach dem erfolgreichen Protest gegen den US-Gesetzesentwurf SOPA, bei dem zahlreiche Seiten wie Wikipedia und Reddit ihre Seiten vorübergehend ausschalteten, um auf die Problematik der möglichen Zensur des Internets aufmerksam zu machen, will die neue Initiative nun für den Fall weiterer Gesetzesvorhaben vorsorgen. Anstatt ihre Seiten aus Protest temporär vom Netz zu nehmen, sollen die Betreiber nun ihre Besucher synchron auf die mögliche Zensur hinweisen.
Teilnehmen kann an der Sache eigentlich jeder Seitenbetreiber, es reicht die Url der eigenen Seite und eine Emailadresse zu hinterlassen. „Zusammen können unsere Seiten und Netzwerke den ganzen Planeten zur Verteidigung des Internets vor falschen Gesetzen und Monopolen mobilisieren. Bist du dabei?“ heißt es in der offiziellen Ankündigung der Nutzer-Lobbyorganisation Fight for the Future, die das Projekt in zwei Wochen starten will.
Registrierte Mitglieder erhalten nach der Anmeldung einen Code, den sie in ihre Seite einbauen können. Ist die Freiheit im Netz nun mal wieder vermeintlich bedroht, werden die Mitglieder zunächst über den Code gewarnt. Sie können dann selbst entscheiden, ob sie für einen bestimmten Zeitraum ihre Website komplett der Internet Defense League überlassen, Banner schalten oder Aufklärungsvideos verlinken wollen. So sollen auf koordinierte Art und Weise binnen kürzester Zeit Millionen von Nutzern für das Thema sensibilisiert werden. Die wiederum können sich im Anschluss per Petition oder Brief an ihre jeweiligen Regierungsvertreter wenden.
Als Logo dient der Defense League das „Cat-Signal“, ein Katzenkopf-Scheinwerferkegel, angelehnt an das „Bat-Signal" von Gotham City, das Batman vor drohendem Unrecht warnt. Der Katzenkopf spielt wiederum auf die vom Blogger Ethan Zuckerman erdachte „Cute-Cat-Theory“ an, nach der sich Widerstand im Netz am schnellsten in den Kanälen verbeitet, in welchen sonst putzige Katenfotos getauscht werden.
Die meisten dieser Kanäle haben laut Mitinitiatorin Tiffiniy Cheng bereits ihre Unterstützung zugesagt. An Bord sind bisher Branchenriesen wie Reddit, der Bloghoster WordPress oder das Anzeigennetzwerk Craigslist. Auch Wikipedia erwägt eine Teilnahme.