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Buchmacher in Frankfurt: Benedikt Feiten auf der Buchmesse
Es kommt mit der Post: Das Buch ist da. Ein Text, den viele mochten ist jetzt das Buch, das dann doch keiner machen wollte. Also Rundmail an die Freunde: „Hey, wen es interessiert hatte, das Buch ist jetzt draußen und bestellbar. Wer es mag kanns ja weiterempfehlen; wers nich mag aber jemanden kennt, der es mögen könnte ebenso. Wer es nicht mag und auch keinen kennt, dem es gefiele, aber mein Gesicht mag, kanns ja auch weiterempfehlen.“
Benedikt auf der Buchmesse: Am Stand von Bod unterhält er sich mit Britta Heer (Bod) über sein Buch "35 Schritte". Für eine kurze Textprobe plus Exposé war das Projekt „35 Schritte“ 2005 mit einem Nachwuchsstipendium des Kulturreferats gefördert worden. Danach reorganisieren, strukturieren und vor allem: schreiben. Wegen der kurzen Einzelabschnitte des Textes verliere ich in einem einzelnen komplett zusammenhängenden Worddokument schnell den Überblick. Deswegen drucke ich den kompletten Text immer wieder aus, trenne die Szenen voneinander, markiere Handlungs- und Symbolstränge mit unterschiedlichen Neonmarkern, und versuche, den richtigen Rhythmus zu finden. Währenddessen schicke ich schon permanent Exposés und Textproben raus, an alle möglichen Verlage. Die städtische Förderung erweist sich noch nicht als der erhoffte Türöffner: Absagen, manche nach einigen Tagen, manche nach sechs Monaten, die meisten im Standardbrief, einige mit genauerer Begründung und Hinweisen zu anderen Verlagen. Aber der Text wächst und ist Ende 2006 fertig. Inzwischen schicke ich komplette Manuskripte und telefoniere hinterher. Tatsächlich überlegt ein Verlag längere Zeit den Text zu veröffentlichen; dem Lektorat gefällt er. Allerdings können die Verleger ihn im Programm letztendlich nicht platzieren. Das Internet, das beim Schreiben als permanentes Ablenkinstrument in der Taskleiste lauert, gefährdet einmal nicht die Deadline einer Seminararbeit, sondern lässt mich auf den jetzt.de- Wettbewerb stoßen. Im Urlaub erfahre ich von meinem Gewinn. Natürlich freue ich mich riesig, bin jedoch nach den so zwangsläufigen wie anhaltenden Frustrationen auch erleichtert. Der Kontakt mit BoD erweist sich als problemlos, man kann viel mitentscheiden, ein Freund macht das Cover. Also nun mit Judith und Dirk von jetzt.de auf der Buchmesse. Da war ich seit der 11.Klasse nicht mehr, und damals war das eher eine Sauftour. Diesmal treffen wir ziemlich bald auf einen großen Aufsteller, unzählige Exemplare des Buches umrahmen mein Bild. Ein etwas befremdliches Gefühl. Überhaupt: angesichts der auf der Messe vertretenen literarischen Größen komme ich mir wie ein Eindringling vor. Die Methode von Bukowskis schreibender Figur Hank Chinaski („Immer wenn ich denke ich brings nicht, schlag ich ein Buch von jemand anderem auf und lese ein paar Seiten.“) funktioniert auch nicht. Als ich von der Buchmesse zurückkomme, hat der erste Kumpel auf meine Mail schon geantwortet: „Und was is, wenn mir das Buch nich gefällt, aber deine Fresse auch nich?“ Jetzt kann man sich „35 Schritte“ also holen. Mal sehen, was die Leute sagen. Natürlich hab ich Angst, dass es keinem gefällt. Aber ich hab mehr Angst, dass es jedem gefällt. Hier kannst du das Buch kaufen