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Angst, Schrecken und Leidenschaft

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Bei einer Umfrage unter 500 Männern und 500 Frauen haben die beiden englischen Literaturwissenschaftlerinnen Lisa Jardine und Annie Watkins herausgefunden, dass das Leseverhalten von Männern und Frauen nicht unterschiedlicher sein könnte. Die Probanden wurden nach dem wichtigsten Roman ihres Lebens gefragt.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Ergebnis der Umfrage: Männer lesen nicht besonders gerne, wenn doch, lesen sie lieber Sachbücher als Literatur, und wenn es unbedingt Literatur sein muss, dann die von toten weißen Männern (nur eine einzige Autorin hat es in die Top 20 geschafft: Harper Lees Südstaaten-Rassismus-Drama „Wer die Nachtigall stört“). Albert Camus „Der Fremde“ ist für Männer das wichtigste Buch, gefolgt von J.D. Salingers „Fänger im Roggen“ und Kurt Vonneguts „Schlachthof 5“. Frauen dagegen haben auf die ersten Plätze die größten Schmachtfetzen der Weltliteratur gewählt: Charlotte Brontes „Jane Eyre“ ist der wichtigste Roman, gefolgt von „Wuthering Heights“, dem Werk ihrer Schwester Emily. Dass das Leseverhalten von Männern und Frauen verschieden ist, ist keine große Neuigkeit. Interessant ist nur, zu welch radikalen Schlüssen die beiden Damen gekommen sind: Genauso wie die Autoindustrie müssten die großen Buchverlage endlich akzeptieren, wer die Käufer ihrer Produkte sind und sich dementsprechend darauf einstellen, fordert Lisa Jardine: „Männer zwischen 20 und 50 lesen keine Romane. Das sollte einen Einfluss auf den Buchhandel haben.“

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