Gestern vor zwanzig Jahren ging Politik so: Männer mit dicken Brillen und
komischen Krawatten trafen sich in einer netten, kleinen Stadt am Rhein.
dirk-vongehlen
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Gestern vor zwanzig Jahren ging Politik so: Männer mit dicken Brillen und
komischen Krawatten trafen sich in einer netten, kleinen Stadt am Rhein. Sie
waren entweder von der SPD, von der CDU oder von der FDP und in Bonn
machten sie irgendwie untereinander aus, wie man richtig regieren solle.
Dass wir heute unter Politik etwas anders verstehen, änderte sich
zumindest zum Teil - heute vor zwanzig Jahren. Etwa zwei Millionen Menschen
wählten eine neue Partei in den Bundestag: Die Grünen schafften am 6. März
1983 den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde und zogen wenig später mit
Sonnenblumen und Turnschuhen ins Parlament ein.
Petra Kelly, eine der drei SprecherInnen der neuen Bundestagsfraktion,
erklärte damals, was das Besondere an den Grünen sein solle. Gerade heute
sehr interessant, sich daran zu erinnern. Sie sagte:
"Weil wir Atomenergie und Atomstaat, Aufrüstung nach innen und außen und
die zunehmende Gewalt bei der Austragung von Konflikten in unserer
Gesellschaft als unser Leben bedrohend empfinden, (...) wollen wir uns in
die Konfliktaustragung, eben auch im Bundestag einmischen. Und deswegen sehe
ich dies als eine Form der Verpflichtung der Bewegung gegenüber, für die wir
in den Bundestag einzuziehen; und wir werden sie niemals verraten. Das ist
das Versprechen, das ich eigentlich hier persönlich abgeben möchte."