- • Startseite
- • Redaktionsblog
-
•
28. April 2003
Bild: Grand Hotel Van Cleef „Du wirst Tage verbringen, an denen Zähne nicht knirschen.“ Es ist 2003. Die Party ist vorbei. Immer mehr Menschen bekommen inzwischen diese Briefe von ihrer Bank, in denen etwas steht von „über den gemeinsam vereinbarten Kreditrahmen hinaus“ und „vieles lässt sich in einem einfachen Gespräch klären“. In diese unschöne Zeit hinein veröffentlichen Tomte ihr neues Album „Hinter all diesen Fenstern“. Dieses Album wird Menschen berühren und glücklich machen, wie es das vor Jahren das erste Tocotronic-Album getan hat oder die letzte Viertelstunde von „Absolute Giganten“ oder Judith Hermanns Buch „Sommerhaus, später“. Denn es macht Mut, es spendet Trost, es lehrt, das Leben zu lieben. Coldplay und Embrace dürften die einzigen Bands sein, denen es ähnlich gut gelingt, grenzenlose Traurigkeit und euphorisierende Hoffnung zu verbinden. Frei von der Dummheit eiserner Kreuze auf Plattencovern. Frei von ironischer Abgebrühtheit. „Hinter all diesen Fenstern“ ist vielmehr der Soundtrack für eine Generation, die sich nach Ruhe sehnt, aber gleichzeitig vor nichts so viel Angst hat. Die sich täglich durch „Krach und Schmutz und Staub“ kämpfen muss, auf der Suche nach einer Atempause – und dabei trotzdem stets befürchten muss, etwas zu verpassen ... Das Album „Hinter all diesen Fenstern“ (Grand Hotel Van Cleef) steht ab heute im Plattenladen. Am kommenden Samstag kannst du auf der jetzt.de-Zeitungsseite ein ausführliches Interview mit Tomte-Sänger Thees Uhlmann lesen, in dem es um eines der zentralen Themen des neuen Albums geht: seine Eltern.