Der Mensch macht sich zwangsläufig irgendwann mal Gedanken über das Paradies.
ClaudiaClos
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Der Mensch macht sich zwangsläufig irgendwann mal Gedanken über das Paradies. Wie sieht es dort aus? Fließen dort wirklich Milch und Honig in den Bächen? Nun muss ich aber, vor allem im Frühling, feststellen, dass wir Deutschen eine sehr konkrete Vorstellung vom Paradies haben: nämlich Italien.
Sobald die ersten Sonnenstrahlen unsere Gemüter erhellen, nimmt unser großer Traum, nach Italien zu fahren, Gestalt an. Der Einzelhandel weiß das. Deswegen versucht er aus unseren innersten Sehnsüchten Profit zu schlagen. Beim Kaufhof gibt es deswegen die „italienischen Wochen“. Anstelle von Schuhen kauft man plötzlich allerorts nur noch „Scarpe“ und die Reisebüros warten mit Traumzielen zwischen Verona und Palermo auf. Die italienische Flagge wird zum Symbol für die Erfüllung all unserer Träume. Pizza-Restaurants sprießen aus dem Boden und der süße Typ in der U-Bahn heisst garantiert Giovanni oder Dino. Wir trinken und hören Ramazotti und essen Cantucchini.
Falls wir dann nach unserem lang ersehnten Italien-Urlaub wieder in die kalte Heimat zurückkehren, haben wir die anderen 6 Millionen Deutschen vergessen, die die gleiche Idee hatten. Und nehmen uns vor, diesmal aber ganz bestimmt was von dieser „unbeschwerten Lebensart“ mit „in den Alltag hinüber“ zu retten.