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14. 2., Valentinstag

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Die Liebe trifft sie, als sie während einer bizarren Gartenparty im weichen Boden des Beetes einsinkt: „Kann es sein, dass sie schrumpfen?, fragte ihr zukünftiger Liebster (Letzteres wusste in dem Moment freilich keiner der beiden – sie kannten sich ja nicht). Ach, du bist’s, sagte sie und wurde blass und blutrot. Ja, ich bin’s, antwortete er, bezaubert von ihrem Erröten, und sah sie im Geiste ganz unsinnigerweise umringt von einem Pulk pausbäckiger Babys. (Seiner.)“ Sophie Dahl ist 23 und hat ein Märchen geschrieben. Sophie Dahl ist 23 und hat bereits eine Vergangenheit als Über-Babe hinter sich: Als der Designer Tom Ford das Model im Jahr 2000 für die Kampagne des Parfums „Opium“ nackt über die Plakatwände Englands legte, begründete er das mit den Sätzen: „Sophie looked as if she had too much of everything: too much food, too much sex, too much love.“ Bald – nach dem Rekord von 730 eingegangenen Beschwerden - veranlasste die britische Körperschaft für Werbestandards, dass Sophies in der Modewelt unüblich üppiger Körper wieder ver- und abgehängt wurde. Später hatte die Enkelin von Roald Dahl eine Affäre mit Mick Jagger. Irgendwann verschwand der Babyspeck, und Sophie Dahl ist immer noch eine fantastische Schönheit. Jetzt ist sie 23 und hat das Märchen „Der Mann mit den tanzenden Augen“ geschrieben, und es ist ein Märchen, das tatsächlich heute stattfindet, das ist neu. Es ist sehr feinsinnig und deshalb nur eigentlich unfassbar kitschig, das ist eine merkwürdige Kombination, die unaufgeregt ist und sich ihres Charmes bewusst. Sophie Dahls beste Freundin Annie Morris hat das Buch illustriert, dass man sich denkt: Wann kommt die zu mir nach Hause, um meine Wände zu bemalen? Es ist ein schmales Buch, das von einer Liebe handelt, die zerrissen wird und am Valentinstag wieder geflickt. Und wann war noch mal Valentinstag? Genau. "Der Mann mit den tanzenden Augen" von Sophie Dahl mit Zeichnungen von Annie Morris, List-Verlag, 2003.

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