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1000 km Deutschland: Tag 11 und Schluss
Christian und Falk auf einer Fisch-Auktion, Gero, orhe und Frauke beim Weintrinken Der letzte Tag der der1000 km Deutschland-Tour von frauke-finsterwalder und christian-bock. Tagesbericht Frauke:In Freital durften wir bei jetzt-Userin Beate schlafen. Das heißt nicht bei ihr, sondern in einer Wohnung von einer Oma in ihrem Haus, die gerade ausgezogen war. Am Abend haben wir noch den Sonnenuntergang auf dem Windberg gefilmt, Gero wollte eine Zeitraffer-Aufnahme machen, doch leider hatten wir nicht bedacht, dass die Sonne ja wandert. In der Rollmops-Schänke haben wir dann keinen Rollmops, sondern ein Bratenbrötchen gegessen, obwohl der Rollmops eine echte Ost-Kult-Speise sein soll, wie Beate erzählte. Am nächsten Tag sind wir dann nach Dresden gewandert, wo uns jetzt-User orhe an der Synagoge abgeholt hat. Wir durften auch gleich seinen Arbeitsplatz besichtigen, er ist Pressesprecher am Max-Planck-Institut. Die meisten seiner Kollegen dort kommen aus dem Ausland, wirklich aus aller Welt. Im Max-Planck-Institut haben wir den vom Aussterben bedrohten Molch oder Salamander Axolotl gesehen. Weil der Bösewicht in „Monster AG“ auch ein Axolotl ist, ist das Tier der weltweit berühmteste Sachse, berühmter als Winnetou, meint orhe. Danach sind wir mit orhe in Freytags Weingarten gegangen, und haben dort viel leckeren Hauswein getrunken. Nach der ganzen Wanderei in der Hitze hat der auch schnell Wirkung gezeigt. orhes Freund ist auch noch gekommen, und die beiden haben uns erzählt, wie schwierig es ist, als schwules Paar ein Kind zu adoptieren. Rechtlich ist das gar nicht möglich, offiziell muss eine Einzelperson das Kind adoptieren. Mehrere Kurse und Überraschungsbesuche vom Jugendamt haben orhe und sein Freund schon über sich ergehen lassen, aber nach drei Jahren haben sie immer noch keine Erlaubnis zur Adoption. Und das, obwohl orhe sich schon seit sieben Jahren um ein Pflegekind kümmert. Später haben wir unser Zelt ein letztes Mal gegenüber von der Frauenkirche auf einer Sandbank an der Elbe aufgebaut. Ich habe mich schon sehr auf meine Wohnung gefreut. Da ist fast alles weiß, die Wände, die Möbel, die Dielen. Eine Wohltat im Gegensatz zu den dunklen und vollgestellten deutschen Wohnzimmern, die ich in den letzten Tagen besichtigen durfte. Außerdem freue ich mich auf meine Badewanne, und die Socken, die ich jetzt die ganze Zeit anhatte, werde ich wohl wegschmeißen. Die Bewegung werde ich aber vermissen. Vielleicht gehe ich ja mal Laufen. Tagesbericht Christian: Wir sind heute um 4 Uhr früh aufgestanden. Denn wir wollten auf eine Fischauktion. Normalerweise finden die inzwischen online statt, aber im Fischereizentrum Bremerhaven wurden Fänge aus Island versteigert. Herr Ahren, der Auktionator, versuchte jede Menge Rotbarsch an den Mann zu bringen. Und zwar an lauter ältere Männer, die sich seit Jahren kennen und den ganzen Tag gute Freunde sind. Nur für die 20 Minuten, wenn Auktion ist, sind sie sich spinnefeind. Weil die Leute bei so heißem Wetter lieber Grillen und Würstel und Fleisch statt Fisch essen, ging das Kilo Rotbarsch schon für 85 Cent weg. Letzte Woche Montag kostete er noch das Dreifache. Ich glaube fast, dass meine Socken eher eine Zumutung für die Fische waren, als die Fische für unsere Nasen. Nach der Auktion haben wir uns noch die Filetiererei „Rheinland“ angeschaut, wo dem Rotbarsch die Filets abgezogen werden. An der Weser sind wir dann zum Stockumer Deich gewandert. Von dort ging es zu einem großen. Gelben Leuchtturm, dem Endpunkt unserer Wanderung. Schade, dass es schon vorbei ist. Ich liebe es, mich auf meine Nase zu verlassen, und lauter Geschichten einfach zu finden, ohne sie krampfhaft zu suchen. Außerdem werde ich die Momente morgens vermissen, wenn du aus deinem Zelt herauskommst, und die weite Wiese vor dir hast. Auf andere Schuhe freue ich mich aber ziemlich. Das war die letzte Folge von 1000 km Deutschland. Die vergangenen Tage könnte ihr hier nachlesen.