Georges-André Kohn war zwölf Jahre alt, als er Ende November 1944 im
Konzentrationslager Neuengamme eingesperrt wurde.
tobias-peter
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Georges-André Kohn war zwölf Jahre alt, als er Ende November 1944 im
Konzentrationslager Neuengamme eingesperrt wurde. Er kam in die Baracke
11, in der bereits 19 andere jüdische Kinder aus ganz Europa waren. Der
Nazi-Arzt Kurt Heißmeier quälte die Kinder mit grausamen medizinischen
Versuchen. Er steckte Georges mit der Lungenkrankeit Tuberkolose an und
entfernte ihm die Lymphdrüsen.
Im April 1945 waren die Tage des NS-Regimes dann gezählt. Um ihre
Gräueltaten zu vertuschen, verschleppte die Lagerleitung die Kinder in
einen ausgebombten Hamburger Stadtteil. Dort henkten die Nazis Georges
und die anderen Kinder am 20. April 1945 im Keller der Schule am
Bullenhuser Damm.
Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas dokumentiert auf
ihrer neuen Jugendwebsite mit historischen
Bildern das Schicksal von fünf jugendlichen Opfern der
NS-Rassenideologie. Erzählt werden die Geschichten von Georges, Marie,
Karl, Christa und Walerjan. Sie kamen aus Frankreich, der damaligen
Tschechoslowakei, Österreich, Deutschland und Polen.
Allein bis zu zwei Millionen jüdische Kinder und Jugendliche unter 16
Jahren fielen der Verfolgungspolitik der Nazis und ihrer Verbündeten zum
Opfer. Ebenso waren behinderte, Sinti- und Roma-Kinder sowie junge
Menschen in den von deutschen besetzten Gebieten der Verfolgungspolitik
in voller Härte ausgesetzt.