- • Startseite
- • Redaktionsblog
-
•
10 Fakten zur neuen süddeutschen S-Bahnlinie in Berlin
1. Die S-Bahnen sind über die normale ICE-Strecke nach Berlin gekommen. Die Münchner Züge benötigten elf Stunden für die Fahrt, weil sie die schnelleren ICE-Züge vorbeilassen mussten. „Aus Sicherheitsgründen“, so ein DB-Sprecher „waren keine Fahrgäste an Bord und auch auf der Rückfahrt wird niemand mitgenommen.“ 2. Jeweils zwei S-Bahnen aus München und Stuttgart werden seit Montag in Berlin eingesetzt. 3. Die Züge aus Süddeutschland fahren als neue S21 zwischen Gesundbrunnen und Südkreuz durch den Nord-Süd-Fernbahntunnel mit Stopps am Hauptbahnhof und Potsdamer Platz. 4. Mit der neuen Strecke hat das Unternehmen in der Not eine alte Forderung des VBB (Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg) und der Grünen erfüllt: eine direkte Verbindung zwischen Gesundbrunnen und Südkreuz über den Hauptbahnhof. 5. Eine Sprecherin der VBB bemängelt, dass sich kaum ein Fahrgast der Existenz der neuen S-Bahnstrecke bewusst ist. „Die Stationen sind schlecht oder gar nicht ausgeschildert. Gerade für Touristen ist das sehr verwirrend.“ Die S21-Strecke wird deshalb auch nicht voll genutzt. Die weit gereisten Züge blieben zur Einführung am Montag fast leer, während andere Strecken völlig überlastet waren. In ihrer Reiseauskunft verschweigt die DB (Deutsche Bahn) die Existenz der neuen Linie. Die im Zug abgebildeten Netz-Fahrpläne aus München und Stuttgart sorgen besonders bei Touristen zusätzlich für Verwirrung. 6. Wenn sich dann doch ein Fahrgast in die neuen süddeutschen Züge verirrt, muss er sich nicht nur an die deutlich ruhigere Fahrt gewöhnen. Eingesessene Berliner Passagiere beschweren sich schon, dass sich in dem klimatisierten Zug keine Fenster öffnen lassen. Doch die ungewöhnliche aber angenehme Existenz von Mülleimern in der S-Bahn gleicht das dann oft wieder aus. 7. Schon zur WM 2006 hatte die Deutsche Bahn zu wenige Züge für das Berliner Streckennetz und forderte Verstärkung aus München und anderen Städten. 8. Die Züge sind unbefristet ausgeliehen. „Wenn sie die Berliner nicht mehr brauchen, fahren wir sie wieder zurück.“, sagt ein Sprecher der DB in Bayern. 9. Gesteuert werden S-Bahnen von Fahrern aus Stuttgart und München, weil die Berliner nicht dazu ausgebildet sind. 10. Der Berliner Senat streitet bereits darum die Strecke auch dauerhaft zu betreiben. Dann aber wahrscheinlich mit Zügen aus Berlin.