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Das Pop-Poesiealbum mit Fat Freddy's Drop
Name: Iain Gordon
Spitzname: Dobie Blaze
Alter: 43
Job: Keyboarder und Koch
Früher wollte ich aussehen wie: ein Musiker. So die Art Robert Smith, leicht gruftimäßig. Ich habe sogar schwarzen Lippenstift benutzt. Und zu Hause im Wohnzimmer zu Depeche Mode und Erasure getanzt.
Stattdessen sah ich aus wie: ein seltsamer Schuljunge mit schwarzen Lippen, unmöglicher Frisur, aber schicken Schuhen, auf die meine Mutter immer bestand. Und in meiner Freizeit wie ein typisches Kiwi-Bush-Kid, zumindest wenn ich meinen Hobbies Jagen und Fischen nachging. In langem Wollpullover und Gummistiefeln.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Fat Freddy's Drop und Iain (Mitte).
Wenn ich heute in den Spiegel schaue, sehe ich: zu viele graue Haare, zu viele Nasenhaare, Haarbüschel, die aus den Ohren kommen, und nur eine Augenbraue. Sollte vor der Tour noch mal zum Friseur.
Ich gehöre auf die Bühne, weil: es zu spät ist, jetzt noch etwas anderes zu tun. Aus den ersten Erfolgen, die wir hatten, als wir noch jung und hübsch waren, wurde eine Lebensstrafe … äh, -aufgabe.
Meine Eltern haben mir beigebracht, dass: wenn man kochen kann, auch eine Freundin kriegt. Nicht dass es eine lebensnotwendige Lektion war, aber durch die Kochstunden habe ich es tatsächlich geschafft, eine tolle Frau zu finden. Das Essen hat’s gemacht!
Sie waren stolz auf mich, als: ich Musik an der Uni studierte. Und sie sind immer stolz, wenn sie unsere Auftritte live oder im Fernsehen sehen. Sie sind generell stolze Eltern!
Fat Freddys Drop – Roady
Sie waren enttäuscht von mir, als: ich nach dem ersten Tag an der Uni das Studium schmiss. Und als ich mal das Auto kaputt gemacht habe. Das war aber nicht meine Schuld. Ehrlich!
Das erste Mal verliebt war ich: mit zehn. Es passierte im Sheraton Hotel in Rotorua. Während dieses Aufenthalts beschloss ich, einen Großteil meines Lebens in Hotels mit frisch riechenden Teppichen, leichter Musik in den Gängen, Swimmingpools und Steaks und Pommes rund um die Uhr zu verbringen.
Das letzte Mal gelogen habe ich: heute Morgen. Ich habe meinem Sohn erzählt, dass wenn er sein Frühstück nicht isst, sein Lehrer der Regierung petzen würde, dass er zu Hause nichts zu essen bekommt. Ich sagte ihm, sie würden ihn uns wegnehmen, er müsste ins Heim. Seine Antwort: „Wohl kaum.“ Dann aß er seinen Toast.
Noch nie habe ich: etwas mit einem Mann gehabt. Und ich habe auch noch keinen Geist gesehen.
Mein größter Triumph: meinen Lebenstraum von einer Band zu realisieren, die durch die Welt tourt.
Mein größter Fehler: als Kind zu wenig Klavier geübt zu haben, weshalb meine Finger heute nicht so schnell sind, wie ich es gerne hätte.
Mein größter Traum: dass meine Kinder ein glückliches Leben führen können. Und viel Geld! Ich habe es satt, diesen alten Truck zu fahren.
Meine größte Angst: von einem Hai gebissen zu werden. Ich wurde schon mal von einem Barrakuda in den Arm gebissen. Das hat mir gereicht.
Wenn mein Leben verfilmt würde, trüge das Werk den Titel: "Coutta" – die Geschichte eines Techno-Soul-Reggae-Keyboarders im Kampf mit einem Riesenzahn-Barrakuda.
Wenn ich mir einen Satz tätowieren dürfte, dann: "Blackbird".