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Trump positiv auf Coronavirus getestet: Reaktionen auf Twitter
In genau einem Monat wird in den USA ein neuer Präsident gewählt. Und genau jetzt, mitten in der heißen Wahlkampf-Phase, wurden der amtierende US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania nach eigenen Angaben positiv auf das Coronavirus getestet. Zuvor war bekanntgeworden, dass eine Mitarbeiterin des Präsidenten, Hope Hicks, sich mit dem Virus infiziert hatte. Donald und Melania Trump hatten sich daraufhin vorsorglich in Quarantäne begeben. Stunden später dann das Testergebnis des Präsidentenpaares: positiv. Auf Twitter schrieb Trump dazu: „Wir werden das ZUSAMMEN durchstehen!“
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Der Leibarzt des US-Präsidenten schrieb in einer Mitteilung, die er auch auf Twitter teilte, dass er erwarte, dass Trump seine Geschäfte auch aus der Quarantäne heraus ohne Einschränkungen führen könne. Dem Präsidenten und seiner Frau gehe es derzeit gut.
Für viele Menschen ist diese Nachricht erst einmal die Nachricht des Tages – und Tausende teilen ihre Gefühle und Gedanken zu Trumps Infektion auf Twitter. Am Freitagmorgen trenden sowohl die Namen „Melania“ und „Donald“ als auch der Satz „TrumpHasCovid“. Dabei werden nicht immer die Regeln des Anstands befolgt, viele zeigen sich hämisch darüber, dass sich das Präsidentenpaar mit dem gefährlichen Virus infiziert hat. Die Reaktionen lassen sich in einige grobe Kategorien unterteilen.
Mitleid mit Melania:
Viele Menschen denken zuerst an Melania Trump – und drücken via Twitter ihr Mitleid aus. Die Vorstellung, zwei Wochen lang mit Donald Trump in häuslicher Quarantäne verbringen zu müssen, ist für viele Menschen ziemlich abschreckend. Immerhin, schreibt eine Nutzerin, besitze das Paar ja mehrere Immobilien.
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Ironische Tipps:
Trump wurde seit dem Beginn der Pandemie immer wieder vorgeworfen, die Gefahr durch das Virus nicht ernst zu nehmen. Damit begründen viele auch ihre Witzeleien über die Infektion des Präsidenten und seiner Frau. Trump trägt in der Öffentlichkeit meist keine Maske, dies wird vom Weißen Haus auch damit begründet, dass der US-Präsident und sein Umfeld regelmäßig auf das Coronavirus getestet würden. Zuletzt hatte er wieder zahlreiche große Wahlkampfauftritte abgehalten. Die fanden zwar unter freiem Himmel statt, doch es nahmen Tausende Menschen teil, die keine Masken tragen mussten und einander teilweise sehr nah kamen.
Trump fiel außerdem immer wieder durch unbesorgte und wenig fundierte Äußerungen zur Pandemie und der Behandlung von Covid-19 auf. Bei einer Pressekonferenz im April zum Beispiel empfahl er den US-Amerikaner*innen, sich gegen das Virus einfach Desinfektionsmittel zu spritzen. An diese Aussagen erinnern viele nun anlässlich Trumps eigener Infektion. Kurzzeitig trendet das Wort „Desinfektionsmittel“ auch in Deutschland. Eine Nutzerin schreibt außerdem: „Jetzt kann er seine Behandlungsmethoden ja an sich selbst testen.“
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Die USA leiden stark unter dem Coronavirus und den Folgen. Knapp 7,3 Millionen Menschen haben sich seit Beginn der Pandemie dort mit dem Virus infiziert, nur in Indien gibt es derzeit mehr bekannte Fälle. 207 800 Menschen sind bisher in den USA mit oder an Covid-19 gestorben, die Krankenhäuser waren zeitweise völlig überlastet, auch die Wirtschaft wurde extrem getroffen. Viele Menschen machen Trumps kaum vorhandenes Krisenmanagement für den schweren Verlauf der Pandemie in den USA verantwortlich.
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Kritik an der Häme:
Andere finden die Häme, die den Trumps nun entgegenschlägt, unangebracht. Immerhin sei es nicht in Ordnung, Menschen, egal wie wenig man sie leiden könne, eine schlimme Erkrankung zu wünschen oder sich darüber zu amüsieren. Sie wünschen dem Präsidentenpaar gute Besserung. Ein Nutzer schreibt: „Die Unantastbarkeit der Menschenwürde gilt auch für Donald Trump.“
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Viele fragen sich, was Trumps Infektion für den Wahlkampf bedeuten könnte
Obwohl Trumps Arzt die Infektion bestätigt, sind viele Menschen misstrauisch. Manche fragen sich sogar, ob Trump wirklich infiziert ist oder ob die Information über eine Infektion mit dem Virus nur ein Wahlkampf-Move ist. Viele Menschen fürchten, dass er aus der Infektion einen Nutzen ziehen könnte – um zum Beispiel bei leichtem Krankheitsverlauf zu „beweisen“, dass Covid-19 ja wirklich nicht so schlimm sei. „Ich seh schon kommen, dass Trump nach überstandener Erkrankung herumstänkern wird. Das Virus sei doch harmlos und ihm geht es super“, fürchtet eine Nutzerin.
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Andere fragen sich, ob Trump sich so auch vor den bestehenden Kandidaten-Duells mit seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden drücken möchte. Das erste Fernsehduell lief sehr emotional und chaotisch ab. Trump ging zumindest nicht als klarer Sieger aus der Debatte heraus.
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Tatsache ist, dass die Infektion und die damit verbundene Quarantäne für Trump in der letzten heißen Phase des Wahlkampfs auch mit Nachteilen verbunden ist: In den kommenden Tagen hatte der 74 Jahre alte Amtsinhaber zahlreiche Auftritte geplant, teilweise große Events. Diese zumindest können nun nicht stattfinden.
soas