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US-Wahl: CNN-Reporter John King erklärt die Ergebnisse und wird dafür gefeiert
Es ist knapp, viel knapper als gedacht: Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch unklar, wer die US-Präsidentschaftswahl gewinnen wird. In der aktuellen Auszählung führt Biden mit 224 zu 213 Wahlleuten (Stand 4.11., 11 Uhr), aber endgültige Ergebnisse in einigen wichtigen Staaten stehen noch aus – und werden, unter anderem wegen der hohen Beteiligung per Briefwahl, wohl auch noch auf sich warten lassen. Trump hat unter anderem Florida gewonnen, Biden holt voraussichtlich Arizona, im bedeutsamen Pennsylvania werden die mehr als zwei Millionen Briefwahlstimmen erst im Laufe des Mittwochs ausgezählt sein und die Ergebnisse aus dem „Rust Belt“, der traditionellen Industrieregion der USA, die 2016 eine wichtige Rolle für Trumps Wahlsieg gespielt hatte, stehen auch noch nicht fest. Eine „nail-biter election“ nennen die US-Amerikaner*innen ihre Wahl darum gerade – und man kann sich wirklich gut vorstellen, wie viele von ihnen gespannt und mit abgekauten Nägeln vor den Bildschirmen hocken.
Weil das Wahlsystem in den USA komplex ist und das Geraune in den sozialen Netzwerken entsprechend groß ist, ist es natürlich wichtig, seriöse Informationen zu beziehen. Was das angeht, hat der Nachrichtensender CNN den bisher größten Sieger dieser Wahlnacht hervorgebracht: John King.
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Der politische Reporter und Moderator der Morning-Show „Inside Politics“ stand nämlich mehr als sieben Stunden lang nahezu ununterbrochen an der sogenannten „Magic Wall“ im Studio in Washington und informierte laufend über den aktuellen Stand der Auszählungen. Er kennt die USA offensichtlich bis ins kleinste County auswendig, sein Finger traf auf der Wand die winzigsten Districts und wenn er redete, dann gleichzeitig bewundernswert schnell und bemerkenswert gelassen.
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Doch obwohl viele Zuschauer*innen ihm vertrauten, trieb er sie auch schier in den Wahnsinn. Denn dass die Lage so unübersichtlich und das Rennen so knapp ist, konnte er natürlich auch nicht ändern – berichtete darüber aber auf eine Art, die vor allem offenbarte, wie spannend er Politik findet. Als am frühen Montagmorgen deutscher Zeit die vorläufigen Ergebnisse in Florida hin- und hersprangen, die „Magic Wall“ den Staat mal rot (für Trump), mal blau (für Biden) anzeigte, sagte King zu seinem Kollegen Wolf Blitzer: „It’s a lot of fun.“ Er schien allerdings der Einzige zu sein, der in diesem Moment Spaß hatte.
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Viele bewunderten vor allem Kings Standhaftigkeit. Wie er auch nach Stunden immer noch so wirkte, als sei er gerade frisch vor die Kamera getreten, und harte Daten so präzise herunterbetete, als sei er eine Maschine.
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Einige hatten allerdings auch Mitleid mit ihm.
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Oder fragten sich, was er wohl in der Pause macht.
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Für viele deutsche Zuschauer*innen ist die Berichterstattung an der „Magic Wall“ noch viel verwirrender als für die Amerikaner*innen – und sie verließen sich wahrscheinlich lieber auf das, was sie kennen: den „deutschen John King“, a.k.a. Jörg Schönenborn, den ARD-Wahlexperten.
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Hin und wieder tauchte King aus seinem Prognose-Tunnel auf und richtete beruhigende Worte an seine Zuschauer*innen. Als Trump twittert „They are trying to steal the election“, und der Tweet von Twitter mit einem Warnhinweis vor Falschinformationen versehen wird, sagt John King: „People are not stealing the election. People are counting votes.” Und immer wieder mahnt er: „Wir müssen Geduld haben.“
Das ist leichter gesagt als getan. Viele kauen sich wohl weiter die Nägel ab, während John King nun vorerst von Phil Mattingly abgelöst wurde. Er wird jetzt wohl erstmal seinen Akku aufladen – und dann mit neuer Analysekraft zurückkehren, wenn wir dem endgültigen Ergebnis näherkommen.
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nasch