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US-Proteste: Was hinter dem Hashtag #BlackOutTuesday steckt
Polizist*innen, die auf Menschen einprügeln, Plünderungen, Polizeiautos, die in Menschenmengen fahren, Brandstiftungen, Tränengas, Schießereien, Tausende Verhaftungen: Die Proteste in den USA nehmen immer gewaltigere und gewaltsamere Ausmaße an. Die Bilder in den Medien sind erschreckend. Noch erschreckender ist jedoch der Grund für die trotz allem meist friedlichen Proteste: Polizeigewalt und struktureller Rassismus gegenüber Schwarzen Menschen und People of Colour (PoC).
In diesem Sinne solidarisieren sich am Dienstag unter dem Hashtag #BlackOutTuesday viele Menschen in den sozialen Medien nicht nur mit den Protestierenden in den USA, sondern mit Schwarzen und PoCs weltweit, die unter strukturellem Rassismus leiden. Anstatt bunter Obst-Brunch-Bilder, Selfies beim Joggen oder kuscheliger Home-Office-Angeberei ist der Bilder-Feed auf Instagram, je nachdem, wem man folgt, mehr oder weniger schwarz.
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Wichtiger noch als das Hashtag ist an diesem Tag das sichtbare und öffentliche Zeichen: ein schwarzes Bild. Prominente, Aktivist*innen und offizielle Seiten von Unternehmen oder Kulturbetrieben teilten bereits solche schwarze Kacheln: Manche, wie etwa der Drag-Performer Bob the Drag Queen, posten kommentarlos mehrere davon. Andere, wie der Social-Media-Account der New York Times nur eine, die sie mit einem kurzen Text ergänzen: „8 Minutes and 46 Seconds“, die Zeit, die der Polizeibeamte Derek Chauvin auf dem Nacken von George Floyd kniete, dessen Tod die Proteste schließlich auslöste.
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Aber auch viele andere bekannte Persönlichkeiten äußern sich mit Schwärze: Rihanna, Mark Hamill, Samuel L. Jackson, Laverne Cox, Julia Louis-Dreyfuß und viele mehr. Im deutschen Raum hat sich etwa Bully Herbig solidarisiert. Vor allem aber sind es natürlich die zahllosen Privatpersonen, die die Feeds anfüllen, und so eine sichtbare Zäsur im digitalen Raum schaffen. Stand Dienstagmittag wurden über drei Millionen Posts unter #BlackOutTuesday auf Instagram abgesetzt, auf Twitter trendet das Hashtag mit an die 300 000 Tweets weltweit. Dabei verwenden manche für ihre schwarze Kachel teilweise auch entweder gar kein Hashtag oder ein anderes, etwa #BlackLivesMatter. In Kombination mit dem schwarzen Screen wird die Verwendung dieses Hashtags allerdings kritisert – wenn unter #blacklivesmatter nur noch schwarze Kacheln zu sehen seien, gingen wichtige andere Informationen über den Kampf gegen Rassismus und Polizeigewalt verloren, so die Argumentation.
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Nicht zu verwechseln ist #BlackOutTuesday mit dem Begriff Black Tuesday, der sich auf das historische Ereignis des Wallstreet-Crashes 1929 bezieht. Dieser steht für den Beginn der Weltwirtschaftskrise, die bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges dauerte.
Die Proteste, die sich inzwischen auch über die Grenzen der USA hinweg ausgebreitet haben, dauern bereits seit etwa einer Woche an. US-Medienberichten zufolge sollen dabei mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen sein. Präsident Donald Trump forderte zuletzt die Gouverneure der Bundesstaaten zum härteren Durchgreifen gegen die Proteste auf. Sollten sich diese weigern, werde er das Militär einsetzen, drohte er am Montag.
mpu