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Trump wird beim NATO-Gipfel von Trudeau, Macron und Johnson verlacht
Die hohe Kunst der Diplomatie war nach allem, was man weiß, bis vor wenigen Jahren der übliche Standard, nach dessen Regeln die Treffen zwischen Staatsmännern und -frauen abliefen. Doch seit 2017 ist alles anders. Seitdem Donald Trump als 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt wurde, gelten diese Regeln nur noch beschränkt, denn Trump selbst verhält sich, sagen wir mal: unorthodox. Er improvisiert selbst wichtige Reden, verkauft mitunter widerlegbare Behauptungen als Tatsachen, gibt seine Pressekonferenzen am liebsten direkt neben einem laufenden Helikopter, geht Allianzen mit langjährigen politischen Gegnern ein und kann einfach nichts, wirklich gar nichts falsch an dem finden, was er gerade so treibt. Dieses Vorgehen hat nicht nur die politischen Verhältnisse zum Teil schwer erschüttert, sondern auch die persönlichen Begegnungen zwischen Trump und anderen Staats- und Regierungschefs zu so unvorhersehbaren Begegnungen gemacht, dass man ihnen auch als interessierter Laie gerne zuschaut.
Bislang konnte man nur der bisweilen entgleisenden Mimik der anderen Regierungschefs entnehmen, was diese wirklich über Trump denken. Bis gestern ein Reporter ein Video aufgenommen hat, in dem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der französische Staatschef Emmanuel Macron, der kanadische Premierminister Justin Trudeau und der britische Premierminister Boris Johnson zusammen mit Prinzessin Anne stehen und herzhaft über Trumps improvisierte Ein-Mann-Show lästerten. Trudeau erzählt fassungslos, dass Trumps Team die Kinnlade zu Boden gefallen sei, Boris Johnson erkundigt sich bei Macron, ob er aufgrund der spontanen zweistündigen Pressekonferenz von Trump zu spät zum Empfang bei der Queen gekommen sei. Und Prinzessin Anne scheint sich ebenfalls zu amüsieren.
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Die wurde bei demselben Empfang in einer anderen, ebenfalls ungewohnten Situation gefilmt: Offenbar hatte sich ihre Mutter, die Königin von England, darüber geärgert, dass Prinzessin Anne nicht neben ihr in der offiziellen Willkommens-Reihe stand, um Donald Trump und seine Gattin offiziell zu begrüßen. Statt schleunigst zu ihrer Mutter zu dackeln, hob Anne nur entschuldigend die Hände und blieb eisern in der Tür stehen. Man könnte fast annehmen, dass Prinzessin Anne kein großer Fan von Donald Trump ist.
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Das Video der Lästerrunde wurde inzwischen fast fünf Millionen mal auf Twitter angeschaut und selbst von Maggie Haberman kommentiert, der New York Times-Korrespondentin im Weißen Haus. Sie ist von dem Video schwer erschüttert:
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Andere sahen in dem Video eigentlich nur die Bestätigung für etwas, was sie schon lange vermutet hatten:
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Und wieder andere User befürchteten unschöne Konsequenzen, die das Video nach sich ziehen könnte:
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Bei einer Pressekonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel wurde Donald Trump am Mittwoch zu dem Video befragt und lieferte eine echte Trump-Antwort: „Naja, er ist hinterhältig.“ Nach einer längeren Pause relativierte er seine Worte dann: „Aber ehrlich wegen Trudeau: er ist ein netter Typ, ich finde ihn wirklich sympathisch. Aber die Wahrheit ist: ich hab ihn öffentlich darauf hingewiesen, dass er die zwei Prozent nicht zahlt und darüber war er wohl nicht so froh.“
chwae