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Wie Kellyanne Conways Tochter gegen ihre Eltern aufbegehrt

Fotos: Cherris May / REUTERS / Tiktok @datjerseygirl

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Es muss in der Familie Conway erst einen großen Streit und dann eine Aussprache zwischen den Eheleuten gegeben haben. Anders lassen sich die Geschehnisse kaum erklären: Trumps enge Beraterin Kellyanne Conway, die Erfinderin des Begriffs „alternative Fakten“, hat ihre Kündigung eingereicht. Ihr Mann George, seines Zeichens Trump-Gegner, hat währendessen angekündigt, seine Tätigkeit für das „Lincoln Projekt“, ein Zusammenschluss republikanischer Trump-Kritiker*innen, aufzugeben. Beide erklären ihre Entscheidung mit „familiären Gründen“. Das Ehepaar hat vier Kinder. Schon länger wurde spekuliert, dass Kellyanne und George Conway es angesichts so unterschiedlicher politischer Überzeugungen kaum miteinander aushalten dürften.

Als Auslöser der jüngsten Entscheidungen wird derzeit die 15-jährige Tochter der beiden gehandelt – genauer: deren Äußerungen in den sozialen Netzwerken. Am Sonntag schrieb Claudia Conway in einer Reihe von Tweets, dass sie sich von ihren Eltern rechtlich emanzipieren wolle. Der Grund: „Der Job meiner Mutter hat mein Leben zerstört. Es bricht mir das Herz, dass sie weiter diesen Weg geht, nachdem sie ihre Kinder jahrelang hat leiden sehen. Selbstsüchtig. Es geht nur um Geld und Ruhm.“ Der Tweet verbreitete sich daraufhin rasend im Netz.

Auf Tiktok formulierte die 15-Jährige ihr Vorhaben noch einmal dramatischer: „Ich habe gerade herausgefunden, dass meine Mutter beim Republican National Committe spricht. Das war's. Ich bin raus. Die Weglauf-Phase eins startet morgen.“ 

Nur Stunden später gaben ihre Eltern öffentlich die Entscheidung bekannt, ihre Tätigkeiten ruhen zu lassen. Auf Tiktok teilte die Teenagerin daraufhin unter anderem einen Screenshot vom Tweet ihres Vaters, in dem er seinen Rückzug aus dem „Lincoln Project“ ankündigte, und sagte dazu: „Schaut, was ich getan habe, meine Damen und Herren.“ Ihre Mutter Kellyanne Conway schrieb währenddessen in einer Erklärung, dass einzig und allein das Wohl ihrer Familie sie und ihren Mann bei der Entscheidungen geleitet habe. Sie wolle „weniger Drama, mehr Mama“.

Ob tatsächlich „weniger Drama“ auf sie wartet, bleibt allerdings abzuwarten. Denn Tochter Claudia schießt weiter gegen ihre Eltern, unter anderem in einem Live-Video auf ihrem Tiktok-Account „datjerseygirl“. Sie sei überhaupt nicht in die Entscheidungsfindung miteinbezogen worden und habe nur über die Medien von den Schritten erfahren, so die 15-Jährige. In dem Video erhebt sich auch schwere Vorwürfe: „Ich wurde mein ganzes Leben lang körperlich und verbal misshandelt.“ Ihre Eltern hätten sie beide „kleingemacht“ und ihr als Kind auch körperlichen Schaden zugefügt. „Hier, genau in diesem Zimmer.“ Sie habe sich deshalb bereits mit Anwält*innen unterhalten.

Diese Behauptungen lassen sich derzeit nicht überprüfen und erst recht nicht beweisen, ihre Eltern haben sich dazu bisher nicht geäußert. Claudia sagte zwar auf Instagram und Tiktok immer wieder, sie wolle nun eine Pause von allem nehmen, teilte aber auch mehrfach stolz Hinweise darauf, dass ihr Name nun auf Twitter trendet.

Zum öffentlich ausgetragenen Familiendrama haben nun tatsächlich auch viele Menschen in den sozialen Netzwerken eine Meinung. Während Claudias Tiktok-Follower*innen ihr geschlossen Mut zusprechen und sich für ihre Ehrlichkeit bedanken, ist das Meinungsbild auf Twitter deutlich breiter: Viele finden die Entscheidung der Eltern richtig, andere halten die angegebenen Gründe nur für einen Vorwand von Kellyanne Conway, um rechtzeitig „das sinkende Schiff“, also die Trump-Regierung, zu verlassen. Ob sich durch die Entscheidung Claudias Pläne, sich von ihren Eltern loszusagen, noch verhindern lassen, wird sich zeigen. Beziehungsweise wird sie es vermutlich selbst zeigen, auf Tiktok und auf Instagram.

lath

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