Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Trumps Mauerbau zerstört heiligen Ort der indigenen Bevölkerung

Screenshot: twitter / Russ McSpadden / David Christian David Christian

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Durch das Mauerbauprojekt von US-Präsident Donald Trump werden  16 000 Jahre alte archäologische Stätten zerstört. Sie liegen im „Organ Pipe Cactus National Monument“, einem Naturpark in Arizona, durch den derzeit eine Schneise für die Mauer zwischen den USA und Mexiko geschlagen wird.

Den Titel „National Monument“ tragen in den USA Schutzgebiete oder Gedenkstätten, die wertvolle Naturräume oder historisch bedeutende Einrichtungen bewahren. Hier ist sogar beides der Fall: Der Park ist nicht nur für seine klassische Western-Natur samt Orgelpfeifen-Kakteen und seine einzigartige Tierwelt bekannt, sondern eben auch für seine kulturelle und geschichtliche Bedeutung.

Die Bauarbeiten waren abzusehen. Daher reichte der National Park Service bereits im September 2019 einen Bericht darüber ein, dass durch den Mauerbau bis zu 22 archäologische Stätten gefährdet seien. Die Regierung schätzte währenddessen, dass nur etwa fünf bedroht seien.

Eine dieser Stätten ist für Teile der indigene Bevölkerung Arizonas jedoch von besonderer Bedeutung: der „Monument Hill“. Die Mauer wird genau über den Berg gebaut, unter dem Vorfahren der Tohono Oʼodham Nation begraben sein sollen und der für die Menschen dort heilig ist. Dort werden nun Sprengungen durchgeführt – das hatte auch ein Pressesprecher der U.S. Customs and Border Protection bestätigt. Mehreren Medienberichten  zufolge habe es zuvor keine Gespräche mit den Ureinwohner*innen über die Baumaßnahmen gegeben.

Der Vorstand der indigenen Bevölkerungsgruppe, sagte gegenüber der Post, dass sein Stamm sich sicher sei, dass die Mauer dieses Gebiet für immer entweihe. „Ich würde es damit vergleichen, eine Mauer über die Friedhöfe eurer Großeltern zu bauen.“

Politiker*innen, Aktivist*innen und Parkmitarbeiter*innen nutzen nun Twitter, um ihrer Frustration Luft zu lassen. Es sei eine „Untat“, schreibt eine Userin, eine andere Person kommentierte mit: „Ugh. Das ist schmerzhaft anzusehen.“ Besonders der demokratische Kongressabgeordnete Raúl Grijalva, der für natürliche Ressourcen zuständig ist, zeigte sich schockiert und sprach sich öffentlich gegen die Bauarbeiten aus:

Das Vorgehen von Donald Trump ist legal. Zuletzt hatte der US-Präsident in seiner Rede zur Lage der Nation am 5. Februar 2020 erneut rasche Fortschritte beim Mauerbau versprochen. Momentan sind erst 160 Kilometer fertiggestellt, das entspricht etwa fünf Prozent der Gesamtstrecke.

mpu

  • teilen
  • schließen