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Sebastian Kurz: 9 Notizen über den neuen starken Mann Österreichs

Foto: AP, Ronald Zak

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Sebastian Kurz, 30 Jahre alt und seit bereits vier Jahren österreichischer Außenminister, hat in einer beispiellosen Aktion den Vorsitz der konservativen österreichischen Partei ÖVP übernommen. Sein Forderungenkatalog war selbstbewusst bis frech: Er will Neuwahlen, aber die ÖVP dabei unter dem Namen “Liste Kurz/die neue Volkspartei“ anführen. Zudem bekommt er als neuer Parteichef ein Vetorecht bei der Benennung von Listenkandidaten auf Landesebene und ein Durchgriffsrecht bei der Bestellung von Ministern sowie des Generalsekretärs der ÖVP – und natürlich freie Hand bei Koalitionsverhandlungen. Zu dieser One-Man-Show will sich die ÖVP schriftlich verpflichten. Im Herbst soll gewählt werden. Kurz könnte dann der jüngste Kanzler in der Geschichte der Menschheit werden. 

Und jetzt die wichtigsten neun Punkte zu Sebastian Kurz:

1. Er hat sehr, sehr, sehr große Ohren. Deshalb tauchte er in der Sendung “Willkommen Österreich“ in einer Parodie mit extrem großen Ohren auf.

2. Im Wahlkampf 2010 erfand er den Slogan: „Schwarz macht geil!“  Teil dieser Aktion: ein schwarzer Hummer (das “Geil-o-Mobil“), eine Vorort-Disco und einige Damen in knappen Shirts. 

3. Auch Teil dieser Kampagne war die Forderung nach einem durchgängigen Betrieb der U-Bahn in Wien (auch nachts). Auf Bildern war ein junges Paar mit dem Slogan zu sehen: „Wenn  wir unseren Verkehr so planen, kommen wir nie in Fahrt.“

 

4. Im Rahmen dieser „Verkehrs"-Aktion sah sich Sebastian Kurz zu der Information inspiriert, selbst im Alter von 15 Jahren erstmals Sex gehabt zu haben.  Ein Wortspiel mit seinem Nachnamen verbietet sich an dieser Stelle.

 

5. Die österreichischen Medien reagierten auf Kurz´ lautstarke Karriere nicht gerade positiv. Er selbst sagte dazu: „So viele Schlagzeilen hintereinander hatte nicht mal Fukushima.“

 

6. Ansonsten zeigt sich Kurz aber eher als spaßbefreiter Hardliner. Als Integrationsstaatsekretär setzte er sich für die Verpflichtung von Asylbewerbern zu gemeinnütziger Arbeit, ein Verschleierungsverbot und den Ausbau von Sprach- und Wertekursen ein. 

 

7. Das kommt gut an: Bei der Wahl 2013 gaben ihm über 35.000 Menschen ihre so genannte “Vorzugsstimme“ (eine Besonderheit des österreichischen Wahlrechts, die es ermöglicht, einzelne Kandidaten einer Liste hervorzuheben). Mehr als jedem anderen Politiker. Damit wurde er Vorzugsstimmenkaiser.

 

8. Der mögliche neue Kanzler Österreichs hat „nur“ die Matura (mit Auszeichnung), also das österreichische Abitur. Dafür wurde er immer wieder veralbert. Es wird ihn vermutlich kaum stören, wenn er erstmal Kanzler ist.

 

9. Seine Freundin heißt Susanne. Was ihn wohl auch nicht stört. 

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