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Schüler in Parkland müssen nun transparente Rucksäcke tragen
Knapp zwei Monate ist es her, dass ein Amokläufer an der Marjory Stoneman Douglas High School (MSD) in Parkland, Florida, 17 Menschen getötet hat. Seitdem wird heftiger denn je kritisiert, wie einfach Schusswaffen in den USA verfügbar sind. Ende März etwa gingen Hunderttausende US-Amerikaner auf die Straßen, um beim „March for our lives“ für strengere Waffengesetze zu demonstrieren.
Die Schülerinnen und Schüler der MSD hatten gerade eine Woche Frühlingsferien, seit gestern sitzen sie wieder im Unterricht – und müssen zwei neuen Sicherheitsregeln folgen. Die eine Regel: Sie müssen fortan Namensschilder tragen, die sie als MSD-Schüler ausweisen. Die andere Regel: Sie dürfen seit gestern nur noch durchsichtige Rucksäcke benutzen, die ihnen die Schule zur Verfügung stellt.
„Ich fühle mich jetzt sooo sicher“
Die Schüler haben darauf größtenteils mit Enttäuschung reagiert. Darüber nämlich, dass sie vorgeschobenen Sicherheitsregeln folgen sollen, während die Politik es bislang versäumt, ihren Forderungen nachzukommen. Diese Enttäuschung bringen sie seit gestern vor allem auf Twitter zum Ausdruck. „Mein neuer Rucksack ist fast so transparent wie die Agenda der NRA“, schreibt zum Beispiel Lauren Hogg, „ich fühle mich jetzt sooo sicher“. Sie erkenne zwar die Bemühungen hinter dem Ranzen an, das Land solle sich stattdessen aber lieber auf das eigentliche Problem konzentrieren.
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Andere Schülerinnen nehmen es eher mit Ironie. „Jetzt kann ich nicht mehr lügen, dass ich keinen Kaugummi habe“, schreibt eine. Eine andere hält ihren Rucksack grinsend in die Kamera und nennt ihn „eine gute alte Verletzung der Privatsphäre“.
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Jalen Martin geht auch an die MSD und zeigt mit ein paar Taschentüchern, wie schnell es sich mit der Transparenz erledigt hat. Seine Mitschülerin Carmen Lo hat eine besonders bittere Botschaft: „Dieser Rucksack ist wahrscheinlich mehr wert als mein Leben.“
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Nach einem Tag lässt sich natürlich schwer sagen, ob transparente Rucksäcke eine Schule sicherer machen oder nicht. Eines aber dürfte jetzt schon klar sein: Die Schüler fühlen sich nicht sicherer.
jwh