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Junge Menschen auf Interrail-Trip
Wie beim Tatort sei das gewesen, erzählt Vanessa. Sehr unentspannt dreinblickende, uniformierte Typen mit Handschuhen. Befehlston wie bei einem Verhör. Regelrecht umstellt hätten sie ihr Zugabteil. Dabei saßen da ja keine Schwerverbrecher, sondern nur sie und drei Luxemburgerinnen, gerade hatten sie noch Karten gespielt. Komisches Prozedere, abgleichender Blick auf's Passfoto, Überprüfung der Daten.
Vanessa ist 18 Jahre alt, geboren 1999 in einem Dorf bei Eisleben, Sachsen-Anhalt. Grenzkontrollen kannte sie bisher nur aus Erzählungen. Noch keine Stempel im Reisepass, einmal als Kleinkind nach Bulgarien geflogen, aber keine Erinnerungen. Urlaub ansonsten nur an der Ostsee, in Polen und Tschechien, Klassenfahrt nach London. Jetzt ist sie südlicher, als sie bisher und ihre Eltern je waren, an der slowenischen Grenze zu Kroatien, EU-Mitgliedsstaat, aber eben nicht Teil des Schengen-Abkommens. Von dort will sie nach Ungarn weiterreisen, das sei für ihre Eltern damals „das Maximum an Exotik“ gewesen, als sie in den Siebzigerjahren in Vanessas Alter waren.
Die Reise hat ihr die Europäische Kommission ermöglicht. „Discover EU“ heißt das Programm, in dessen Rahmen 15.000 18-Jährige aus der ganzen Union ein kostenloses Interrail-Ticket für ganz Europa bekommen haben. Die Idee stammt von den beiden Berliner Aktivisten Martin Speer und Vincent-Immanuel Herr, seit 2015 werben sie bei Konferenzen, in Interviews und Gesprächen mit Politikern für ihr Konzept. Wenn es nach ihnen ginge, würde jeder EU-Bürger zu seinem 18. Geburtstag ganz automatisch ein Ticket erhalten, was der Kommission allerdings mit zu erwartenden Kosten von mehr als zwei Milliarden Euro bisher zu teuer war.
Stattdessen nun also erstmal das Pilot-Projekt: Die ersten 15.000 sind seit Juli und noch bis Ende Oktober in Europa unterwegs. Bis zu 30 Tage darf die Reise dauern, für Unterkünfte und Versorgung müssen sie selbst aufkommen. Die Teilnehmer sollen Europa „aus erster Hand“ kennenlernen. Freunde aus fernen Ländern finden, Vorurteile abbauen, gerade jetzt, wo der Zusammenhalt in Europa eher ab- als zunimmt. Die EU und die Reisefreiheit lieben lernen. Klappt das?
Die erste Hand, das ist zunächst erst mal die der Bürokratie. Zur Bewerbung musste Vanessa Quizfragen beantworten, zum Beispiel: „Was ist das meistbesuchte Museum in Europa?“ Nichts, was sich nicht mit ein bisschen Google beantworten ließe. Nur bei einer Frage wurde es etwas schwieriger, man sollte schätzen, wie viele junge Europäer sich bewerben würden. Tatsächlich waren es über 100.000. Dann noch die Wahl zwischen zwei Tickets: Entweder sieben Reisetage und volle Flexibilität oder vorab festgelegte Reiseziele inklusive der Übernahme der Sitzplatzreservierungsgebühren. Und immer nur bis zu vier Grenzüberquerungen. Das Klischee der EU als Papiertiger? Vorerst nur bedingt widerlegt, aber sei's drum. Im Vordergrund sollen schließlich andere Dinge stehen.
„Paris, London, Barcelona – das ist mir irgendwie zu rausgeputzt“
Zwei Tage nach ihrer ersten Grenzkontrolle sitzt Vanessa nun um elf Uhr abends an der Uferpromenade von Split, unter den langen braunen Haaren zwei große Kreolen in den Ohren, Ringelshirt, Regenjacke. Die Luxemburgerinnen aus dem Zug hat sie am Bahnhof aus den Augen verloren, mit ihrem Interrail-Trip will sie sich aber auch beweisen, dass sie „sowas allein durchziehen“ kann, Gesellschaft muss also gar nicht sein. Gerade ist ein heftiger Regenschauer über die Stadt gezogen, ungewöhnlich für die Jahreszeit. „Wenigstens ist dadurch gerade nicht so viel los wie sonst, morgen ist hier wieder Horror“, sagt Vanessa, und im verschluckten letzten r von „Horror“ hört man ein bisschen das Sachsen-Anhaltische in ihrem Deutsch heraus.
Der Horror, das sind die vielen Touristen, die mit ihren Fedorahüten und Selfie-Sticks tagsüber die Altstadt fluten. Jetzt sitzen noch einige von ihnen in den Bars an der Promenade, viele davon auch in Vanessas Alter. Einer legt sich mit ausgestreckten Armen auf die nassen Pflastersteine, seine Freunde machen Fotos, sie sprechen deutsch. „Sowas finde ich peinlich. Ich würde da gleich sagen: Steh' mal lieber wieder auf, lass' weitergehen“, meint Vanessa. Von Osteuropa hat sie sich eigentlich weniger Partytourismus und, ja, auch weniger Deutsche erwartet. „Die meisten Interrail-Leute fahren eher in die Großstädte, glaube ich: Paris, London, Barcelona. Das ist mir aber irgendwie zu rausgeputzt.“
Dass Split nicht unbedingt ein verlassenes Fischerdorf ist, war ihr bewusst, der erwartete Kulturschock ist allerdings ausgeblieben. Man könnte nun auch sagen: Was sie in Split sieht, sind die negativen Seiten einer Globalisierung, die viele auch der Europäischen Union anlasten. Austauschbare Burgerläden, die von der Lokalbevölkerung zunehmend verlassene Altstadt, das Disneylandhafte. „Meine Vermieterin meinte, im Juli und August sei es richtig unerträglich“, erzählt sie. „Andererseits lebt sie natürlich auch davon.“ Wer heute in Europa aufwächst, kennt diese Widersprüche. Und weiß auch, dass er Teil von ihnen ist.
„Es ist noch gar nicht so lang her, dass ich geschnallt habe, dass Europa mit mehr als Geografie zu tun hat“
Wenn Vanessa über ihre Altersgenossen und die Eigenheiten des Massentourismus redet, wirkt sie älter, als sie ist. Das liegt sicher auch daran, dass sie mit 18 schon mehr Lebenserfahrung hat, als sich das so mancher Millenial-Verächter älteren Semesters vorstellt: Abitur mit 17, Praktika, Studium der Kommunikationswissenschaften in Erfurt. Das hat Vanessa allerdings vor drei Wochen abgebrochen, fühlte sich nicht ganz richtig an, und was soll man damit überhaupt werden? Wieder Umzug, diesmal nach Halle, ab Oktober dann Lehramtsstudium in Mathematik und Sozialkunde.
Vor allem Zweiteres ist ihr wichtig, sie will Demokratie vermitteln, empfindet Verantwortung für die Gesellschaft und – selbstverständlich, wie sie sagt – auch für Europa: „Es ist noch gar nicht so lang her, dass ich geschnallt habe, dass Europa mit mehr als Geografie zu tun hat: so etwa vor fünf, sechs Jahren. Vorher wusste ich: Europa, klar, das gehört irgendwie zusammen, das hat man bei ,Wetten, dass..?‘ an der Eurovision-Melodie gemerkt. Aber die Zusammenhänge, Institutionen, Abkommen, dass da etwas aus Wirtschaftsverträgen zu Kohle und Stahl über Jahrzehnte hinweg entstanden ist, das habe ich erst in Sozialkunde so richtig mitbekommen“, erzählt sie in der Wartehalle am Bahnhof von Split.
Einschlafen in der Stadt, Aufwachen an der Küste, heute umgekehrt
Mit dem Nachtzug soll es nach Zagreb gehen, von dort nach Ungarn, wo Viktor Orban gerade seine Vorstellung einer „illiberalen Demokratie“ umsetzt. Sobald Vanessa die europäischen Zusammenhänge verstanden habe, habe auch deren Zerfall begonnen, sagt sie: Der wachsende Rechtspopulismus, die sogenannte Flüchtlingskrise. Sie merkte, dass der viel beschworene Zusammenhalt gerade dann bröckelt, wenn er am nötigsten wäre. Und als Kind von Eltern, die in der DDR aufgewachsen sind, wunderte sie sich, wie wenig Berührungsängste europäische Politiker mit der Idee von Grenzzäunen und Mauern haben.
In der Wartehalle sitzen fast nur Backpacker, einer packt aus Langeweile seinen Rucksack aus und rollt sorgfältig alle seine Unterhosen ein. Noch mal checken, ob Tickets und Ausweise noch da sind. Dann kommt der Nachtzug.
Das Fahren mit dem Zug, sagt Vanessa, sei eigentlich das Schönste an der Reise. Einschlafen in einer Stadt, Aufwachen an der Küste, heute umgekehrt. Dazwischen Landschaften, Gespräche mit den unterschiedlichsten Menschen, gemeinsamer Zugalltag („Where are you going? „Watch out, this toilet is broken!“), fast wie eine fahrende WG. Die Holzvertäfelung des alten, aber gemütlich dahintuckernden Zuges erinnert sie an die Wohnung ihrer Großmutter. Nachdem ein unfassbar freundlicher Schaffner ihr Ticket kontrolliert hat, glaubt sie außerdem festgestellt zu haben, dass das Bahnpersonal hier insgesamt einen größeren Stolz auf seinen Beruf hat.
Kaum ist dieser Gedanke ausgesprochen, hält der Zug. Ein paar Männer steigen aus, klopfen mit Eisenstangen darunter herum. „Das passiert andauernd. Die checken die Bremsen, hab ich gehört“, meint Vanessa. Sie packt ihren Proviant aus: Zwei Bifi, eine Packung Schokoreiswaffeln, ein Donut, ein Croissant, Wasser, eine Dose Cider. Außerdem immer dabei: Oropax, Desinfektionsmittel, Pflaster. Vanessa ist ein neugieriger, aber auch ein vorsichtiger Mensch. Am Strand in Kroatien hat sie sich einen winzigen Schnitt im Fuß geholt, der wird jetzt behandelt, „hoffentlich entzündet sich das nicht“. In regelmäßigen Abständen schickt sie den Eltern per Whatsapp ihren Standort.
Sie erzählt, dass die Reise für sie auch eine Art Schocktherapie ist. Bei längeren Zug- und Busfahrten ist sie in der Vergangenheit oft nervös geworden, die Enge, die Unmöglichkeit, vor die Tür zu gehen, haben schon mal Zustände am Rande einer Panikattacke bei ihr ausgelöst. „In Zukunft kann ich dann immer sagen: Ich habe es jetzt im Zug durch halb Osteuropa geschafft, mich kann nichts mehr schocken“, meint sie.
Erstmal Fenster und Cider auf. Irgendwann Müdigkeit, die lauter ist als der Zug, der sich gerade quietschend einen Bergkamm entlang kämpft. Vielleicht ist das Besondere am Interrail-Reisen gar nicht das Hin- und Herhüpfen zwischen den Grenzen, das für viele Menschen heutzutage sowieso zum Alltag gehört. Sondern viel mehr die Langsamkeit und das damit verbundenen Gefühl von Distanz, von der tatsächlichen Größe Europas. Und damit auch von der Größe der europäischen Idee.
Grenzkontrolle in Ungarn. Nicht ein Mal, drei Mal
Am nächsten Tag ist es vorbei mit der Gemütlichkeit. Grenzkontrolle in Ungarn. Nicht ein Mal, drei Mal. Geschlafen hat Vanessa so mittelmäßig. Wer im Sommer in Osteuropa Nachtzug fährt, hat immer die Wahl zwischen Sauerstoffmangel bei geschlossenem Fenster oder Berliner-U-Bahn-Lärmkulisse bei offenem. Nach den Kontrollen bleibt der Zug eine halbe Stunde im Nirgendwo stehen, dann verkündet der Schaffner, das alle Passagiere beim nächsten Halt in Busse umsteigen müssen. Die alte Nervosität und die Enge sind wieder da. Feststecken in einem Bus, irgendwo in Ungarn, wann fährt nochmal der Anschlusszug? Vanessa fragt den Busfahrer mehrmals nach der Fahrzeit bis zum nächsten Umsteigen. „Ich weiß ja, dass eigentlich alles nicht so schlimm ist. Aber diese Angst ist ja nichts Rationales“, sagt sie. Im Radio läuft „I Want To Break Free“ von Queen.
Am frühen Nachmittag dann endlich die Ankunft in Keszthely, einer Kleinstadt am Plattensee, 21.000 Einwohner, es regnet. Hier in Ungarn haben ihre Großeltern in den Siebzigern einen Urlaub verbracht, organisiert vom volkseigenen Betrieb. Vanessa hat den ZDF-Dreiteiler „Honigfrauen“ gesehen, in dem es um diese Urlauber aus dem Osten ging, die am Balaton auf Westdeutsche trafen. Die Landschaft habe ihr gefallen, weswegen sie sich daraufhin entschlossen hat, den Plattensee zu besuchen.
Nun will sie sich aber erst einmal erholen, die Schocktherapie war doch eine ziemliche Herausforderung. Abends spaziert sie durch die menschenleere Kleinstadt Richtung Seeufer, dort will sie Lángos probieren, eine Art ungarischen Flammkuchen. Auf dem Weg erzählt sie von ihrem Gastgeber, einem netten Ungarn Anfang 40. Als sie ihm von den Grenzkontrollen berichtet hat, haben sie sich eine Stunde lang über das Verhältnis von Ungarn und Deutschland unterhalten. „Er hat erzählt, dass eine Verwandte von ihm, die in die Nähe von München gezogen ist, sich wegen der Flüchtlinge nicht mehr auf die Straße traut.“ Sie lacht. „Und dass man in Ungarn aus Deutschland fast nur Horrormeldungen zu Hören bekommt, wobei er das alles natürlich auch nicht wirklich glaubt.“ Sie habe ihm erklärt, dass sie wiederum viel Negatives über Ungarn gehört hat: Demokratieabbau, Abschottung. Zu einer richtigen Diskussion sei es dann nicht gekommen. Vanessa ist – wie gesagt – ein neugieriger, aber vorsichtiger Mensch.
„Die Jugend ist nicht das Problem. Vielleicht sollte man lieber die Alten auf die Reise schicken“
Die Lángos-Buden haben geschlossen, wegen des Dauerregens stehen die Wiesen am Ufer unter Wasser. Zurück Richtung Ortskern, Keszthely ist das genaue Gegenteil von Split: Kein Leben auf der Straße, geschlossene Geschäfte. „Fast wie daheim“, findet Vanessa. Ihr Geburtsort Benndorf ist noch kleiner, 2000 Einwohner, zehn Kilometer von Eisleben entfernt, laut Vanessa zwar „klein und nicht unbedingt schön“, trotzdem komme sie immer wieder gern dorthin zurück. Sie findet ein offenes Gasthaus; Gulaschsuppe, noch einmal über Europa sprechen. Hat sie nun, nach drei Vierteln ihrer Reise, das Gefühl, dass die europäische Jugend durch kostenlose Interrail-Tickets näher aneinanderrückt? „Die Jugend ist ja gar nicht das Problem“, findet sie. Vanessa kennt kaum jemanden in ihrem Alter, der nicht gerne in andere Länder reist. Jungen Menschen attestiert sie eine Art Grundsolidarität, die Vorurteile kämen erst später. „Wenn man dann älter wird, sagt man plötzlich Dinge wie: Guck mal, die Leute da im Süden arbeiten nur drei Stunden am Tag und werden dann auch noch von unseren Steuern gerettet. Vielleicht sollte man lieber die Alten auf die Reise schicken.“
Dann kommt ihr noch ein anderer Gedanke: Vorurteile sind ihr oft eher innerhalb Deutschlands begegnet, im Verhältnis von Ost und West. Der Unterschied zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt sei zum Beispiel nur wenigen bewusst. Einöde und Nazis im Osten, naive Weltverbesserer im Westen, in den Städten, so das Klischee. Klar, auch in ihrem Ort habe es Rechte gegeben, einer betrieb sogar jahrelang ein Jugendzentrum, bis er aufflog, einmal habe jemand ein Hakenkreuz auf den Bürgersteig in ihrer Straße gesprüht. „Aber Leute wie mich gibt es ja auch noch, und zwar nicht zu Wenige. Wenn jemand aus meinem Bekanntenkreis plötzlich nach rechts gerutscht ist, dann war man halt nicht mehr mit dem befreundet.“
„Das ist doch 'ne Stadt in Sachsen, oder?“
„Ich habe ja auch keine Ahnung, wie es in Nordrhein-Westfalen aussieht“, meint sie, „aber viele glauben, den Osten zu kennen, weil sie mal zum Feiern auf einem Festival oder für ein Wochenende in Berlin waren.“ Vielleicht wäre ein innerdeutsches Interrail-Ticket gar keine schlechte Idee.
Einen wirklichen Abstand zur Heimat gewinnt Vanessa trotz der Nachtzugfahrten in tausenden Kilometern Entfernung nicht. Wenn sie auf ihrer Reise die Nachrichten zu Chemnitz auf Facebook und Twitter las, musste sie trotz des Unterschiedes zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt auch an ihre eigenen Bekannten und Verwandten denken. So richtig sie den Gegenprotest und das Aufstehen gegen Rechts findet, sind ihr die einfachen Erklärungen über das Naziproblem im Osten zu simpel. „Es gibt in meiner Familie Leute, die ich nicht als besonders rechts wahrnehme. Die haben aber trotzdem Angst um mich, wenn ich nachts allein rausgehe, auch weil dort nun eben Geflüchtete unterwegs sind. Die kann ich zwar ganz gut beruhigen, aber sicher nicht, indem ich sie als Nazis beschimpfe.“ Wie könnte man ihnen die Angst nehmen? Fakten, Zahlen, Kriminalstatistiken? Wohl kaum, die Angst ist nichts Rationales. Vanessa findet: Durch direkte Begegnungen, eine Konfrontation mit dem Vorurteil sozusagen.
Vier Tage später erzählt Vanessa, dass sie in Budapest doch noch Anschluss an eine Gruppe anderer Interrail-Reisender gefunden hat. Zuerst ein junger Niederländer, sie spazierten durch die Stadt, führten lange Gespräche über Europa, die Unterschiede und Eigenheiten der Menschen in den verschiedenen Ländern. Darüber, dass Reisen Vorurteile beseitige und die Menschen verbinde. Am Abend trafen sie eine zusammengewürfelte Backpacker-Truppe, sie kam gerade aus Prag, ein paar Deutsche und Niederländer. Sie zogen in eine Shishabar im jüdischen Viertel, Blaubeergeschmack, Wodka Energy. Einer der Deutschen, ein Kölner, stellte ihr die klassische Einstiegsfrage jedes Reisenden-Smalltalks: „Wo kommst du eigentlich her?“ Vanessa sagte: „Aus Sachsen-Anhalt“. „Ah, das ist doch 'ne Stadt in Sachsen, oder?“ Vanessa wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte.