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„Hate Fascism“: Unbekannte antworten auf rechtes Symbol in Cottbus

Foto: dpa/Michael Helbig

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„We’re unstoppable! Love EG, Hate Facism“ – das steht jetzt auf der Mauer einer Gärtnerei in Cottbus. „EG“ steht dabei für die radikale Umweltschutzorganisation „Ende Gelände“. Damit antworten Unbekannte auf die rechten Schmierereien auf jener Wand, die seit anderthalb Wochen immer wieder für Schlagzeilen sorgen. Nach Angaben eines Polizeisprechers sind die Täter*innen noch nicht bekannt, es wird wegen Sachbeschädigung ermittelt.

Die Mauer hat in den vergangenen Wochen einige Veränderungen erlebt: Zuerst wurde vor dem Protestwochenende von „Ende Gelände“ in der Lausitz der Schriftzug „Stoppt Ende Gelände“ auf die Mauer geschrieben. Neben dem Graffito war ein großer Flusskrebs abgebildet ­– ein Teil des Cottbusser Stadtwappens, vor allem aber auch das Zeichen der rechtsextremistischen Kampagne „Defend Cottbus“, die in enger Verbindung zur sogenannten „Identitären Bewegung“ steht.

Das Graffito wurde bekannt, nachdem neun Polizisten vor dem Symbol posiert hatten und das Bild davon auf Twitter gelandet war. Die Beamten wurden identifiziert, ein Disziplinarverfahren gegen sie wurde eingeleitet. Außerdem sollten sie die Schrift noch am geichen Abend übermalen.

Das taten sie wohl nur teilweise: Beim Übermalen ließen sie ein rechtes Symbol auf der Mauer stehen – angeblich, weil die Farbe nicht gereicht haben soll. Außerdem standen nach ihrer Abfahrt die Buchstaben „DC!“ neben dem Krebs. Das Kürzel steht für die rechtsextreme Gruppe „Defend Cottbus“.

Jetzt wird geprüft, ob die Beamten das „DC!“ bewusst stehen ließen und welche Konsequenzen daraus folgen. Für die nächsten drei Monate wurden die neun Männer getrennt in andere Regionen versetzt.

Tatsache ist: Die Mauer ist zum Politikum geworden. Noch ist nicht bekannt, wer die Mauer mit dem neuen Graffito bemalt hat, die Polizei geht nach Angaben eines Sprechers aber von Personen aus der linken Szene aus.

soas

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