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Donald Trump unterschreibt auf leerem Papier
In den USA herrscht grade ein „Government Shutdown“: Die Regierung musste Behörden schließen, weil es kein neues Haushaltsgesetz gibt. Donald Trump weigerte sich, das Gesetz zu unterschreiben, weil es nicht die von ihm geforderten Mittel für seine Grenzmauer zu Mexiko enthält. Ein Kompromiss zwischen Demokraten und Republikanern konnte nicht erzielt werden.
In so einer Situation schieben sich natürlich in Washington die Lager gegenseitig die Schuld zu. Und Trump wäre nicht Trump, wenn er nicht fleißig mitmischen würde im großen Anschuldigungen-Haudrauf.
Also twitterte er ein Foto von sich an seinem Schreibtisch. Es zeigt ihn beim Unterzeichnen eines Papiers, neben ihm stapeln sich weitere zu einem beachtlichen Turm auf: Die Botschaft des Bildes und des Tweets: Seht her, hier sitze ich und bringe das Land mit meiner Unterschrift nach vorne, während die Demokraten alles blockieren! Er habe extra seinen Trip nach Florida verschoben, schrieb der Präsident.
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Schnell fiel aufmerksamen Betrachtern des Fotos aber auf, dass dieses Papier, mit dem der Präsident da posierte, doch erstaunlich wenig Text enthielt. Genauer: gar keinen. Trump sitzt ziemlich offensichtlich vor einem leeren Blatt.
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Natürlich kann man auch daran zweifeln: Bei der Entfernung könnte es schließlich sein, dass die Schrift nur schlecht zu erkennen ist. Ein Twitter-Nutzer, der sich selbst als Softwäre-Entwickler beschreibt, twitterte eine ins Negative umgewandelte Version des Bildes. Darauf müsste man die Schrift erkennen, wenn es welche gäbe, fügt er an.
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Schnell lief jetzt natürlich auch die Witze-Maschine an:
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Viele fühlen sich auch an eine Pressekonferenz des Präsidenten vor seinem Amtsantritt erinnert. Dort präsentierte er große Stapel von papiergefüllten Ordnern, die all die Arbeit belegen sollten, die sich Trump damit mache, seine Geschäfte vor seinem Amtsantritt an seine Kinder zu übergeben, um Interessentskonflikte zu vermeiden. Vieles deutete damals aber darauf hin, dass diese Ordner ebenfalls nur Show waren. Sie waren unbeschriftet, es gab keine Einmerker, man konnte keine Seitenzahlen erkennen, die anwesenden Reporter durften auf keinen Fall in die Ordner hineinschauen.
Dass Trump eine, sagen wir mal: eigenwillige Auffassung von Wahrheit hat, ist hinlänglich bekannt. Der US-Präsident ist ein Profi-Lügner, das weiß man spätestens seit Erscheinen von „Angst“, dem Buch von Bob Woodward über den Präsidenten. Dass er seine Halbwahrheiten und Lügen aber immer wieder so schlecht vertuscht, wundert einen dann aber doch.
che