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The Maaßens: die schrullige Comic-Familie

Collage: jetzt.de

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So sieht´s aus

Schrullige Zeichentrickfiguren leben ein typisch deutsches Vorstadtleben – eine Kombination aus „The Simpsons" und  „Unser Lehrer Doktor Specht“. Alle Figuren haben hellblaue Haut und sechs Finger, Sohn Hans-Georg, genannt „Hart" sogar acht, damit er mehr davon kreuzen kann, wenn er lügt.

Darum geht’s

Die Familie Maaßen hat ein großes Problem: Sohn Hans-Georg ist ein echter Rabauke. Ständig spielt er seinen geplagten Mitmenschen Streiche, lügt vor dem Familienrat oder erfindet Verschwörungstheorien. Als er immer frecher wird, sehen Mama Angela und Papa Horst nur eine Möglichkeit: Der Junge muss ins Internat.

Da spielt es

Im fiktiven Stadtteil Reindahlen von Mönchengladbach, wo die Welt noch in Ordnung ist. Beziehungsweise wäre. Wenn da nicht Hans-Georg, der Schlingel, sein Unwesen triebe.

Die spielen mit

Hans-Georg Maaßen, genannt Hart. Mutter Angela Maaßen, die gute Seele der Familie. Vater Horst Maaßen, ein tapsiger Verlierer ohne jede Autorität. Und die schlaue kleine Schwester Andrea Maaßen, die unter dem fiesen großen Bruder am meisten leidet.

Das passiert in der ersten Folge

Hart hat schon wieder etwas ausgefressen: Er erzählt überall herum, dass ein Video, das rechtsextreme Übergriffe beim Reindahler Stadtfest zeigt, von einem noch ungeklärten Verbrechen ablenken soll. Alle sind außer sich über so viel Frechheit, nur Papa Horst hält weiter seine schützende Hand über den Jungen.

Das passiert in der ersten Staffel

Weil Hart in der Schule zunehmend untragbar ist, will seine Schwester Andrea die Erwachsenen endlich davon überzeugen, dass er mehr Härte spüren muss. Nach einigem Streit zwischen den Eltern, die zwischenzeitlich sogar von Scheidung sprechen, gibt es einen Kompromiss: Hart wird Lehrling bei seinem Vater, dem erfolglosen Sanitärinstallateur, und freut sich über die Beförderung. Andrea und Mama Angela stehen dumm da. Denn wer weiß, was der Junge jetzt erst verbockt, wo er Zugang zu den Häusern der Reindahler hat?

Das schreibt das Feuilleton

Die Maaßens als bunten Klamauk abzutun, übersähe die subtile Gesellschaftskritik, die erstaunlich vielen Animationsserien immanent ist. Allein die Geschlechterrollen: Der verhaltensauffällige Junge, der in einer zunehmend weiblich geprägten Welt keinen Platz findet und mit Streichen, die eigentlich Hilferufe nach Aufmerksamkeit sind, seine innere Wut auf seine Umwelt überträgt. Der Vater, der nichts kann und nicht mehr gebraucht wird, und der auf die Folgen seiner fehlgeschlagenen Erziehung nur mit Nachgiebigkeit bis an den Rand der Selbstaufgabe reagieren kann. Die Mutter, die nach dem Totalausfall der Männer den Familienverbund zusammenhalten muss. Und die ambitionierte, jedoch von den alten patriarchalischen Strukturen gefesselte Tochter, deren Interessen niemand vertritt und die lernen muss, sich gegen die toxische Männlichkeit zu wehren – das alles hält uns schonungslos den Spiegel vor.

Das sagen die Kritiker

Immer das gleiche, der Bengel nervt. Der Lümmel von der letzten Bank, die hilflose Familie, die katastrophale anti-autoritäre Erziehung sind sowas von 1970.

 

Das sagen die Fans

Saulustig, wie Hart sich einfach mit über alle Regeln hinwegsetzt – und auch noch dafür belohnt wird!

Darum schaut man die zweite Staffel nicht mehr

Wie der Schlawiner einer ganzen Stadt auf der Nase rumtanzt, wird zunehmend langweilig. Und auch die Tage von Papa Horst, der von einer Katastrophe in die nächste tappt, scheinen gezählt.

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