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Corona und Einzelhandel: Protest auf Twitter
Sie können nicht einfach ins Home Office wechseln und den Kontakt zu Mitmenschen auf ein Minimum reduzieren: diejenigen, die im Einzelhandel arbeiten. Und überhaupt machen sie gerade eine besonders heftige Zeit durch.
Während einige Menschen in den sozialen Medien fröhlich bis ungläubig Bilder von leeren Regalen teilen, fällt es vielen, die in einem Supermarkt arbeiten, verständlicherweise schwer, die Situation mit Abstand und Humor zu sehen. Sie berichten von ungeduldigen und unfreundlichen Kund*innen und Überstunden ohne Ende. In Bayern dürfen im Zuge des Ausnahmezustands Supermärkte nun statt bis 20 Uhr bis 22 Uhr öffnen und auch am Sonntag Lebensmittel verkaufen. Die Versorgung der Bevölkerung soll so gesichert und Hamsterkäufe vermieden werden, so Ministerpräsident Markus Söder. Gleichzeitig bedeutet das wohl aber auch mehr Arbeitszeit für diejenigen, die in den Supermärkten arbeiten.
Viele von ihnen machen ihrem Ärger auf Twitter Luft – und versuchen so auch, die Menschen zu sensibilisieren. Einige fürchten, sich durch Kontakt mit infizierten Kund*innen anzustecken, andere berichten etwa, dass sie angehustet werden.
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Überstunden seien gerade normal, da die Menschen viel mehr einkaufen als üblich, berichtet eine Twitter-Nutzerin, die im Einzelhandel arbeitet. Sie nennt das, was in den Geschäften gerade passiert, „eine Schande für unsere Gesellschaft“. Ihr Thread wurde mittlerweile tausendfach geteilt und kommentiert. Sie könne eben nicht einfach von daheim aus arbeiten, genauso wenig wie ihre Kolleg*innen, schreibt sie.
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Eine andere Nutzerin berichtet, dass sie wegen leerer Regale beschimpft wurde. Und wie eng ihr die Menschen während der Arbeit auf die Pelle rücken – nur, um auf jeden Fall noch ein Päckchen Reis zu ergattern:
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Viele Menschen bedanken sich auf Twitter bei denjenigen, die in den Supermärkten an der Kasse sitzen, Regale auffüllen und sich um die Kund*innen kümmern. Und finden: Etwas mehr Anerkennung wäre angebracht – vielleicht auch in Form von mehr Gehalt.
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Zusammenfassend sollten wir uns alle folgende Tipps wirklich zu Herzen nehmen:
- Nur einkaufen gehen, wenn man gesund ist. Wer sich krank fühlt, sollte Nachbar*innen oder Freund*innen bitten, die Einkäufe zu übernehmen.
- Auch wenn es eigentlich selbstverständlich sein sollte: freundlich sein. Zum Personal und den anderen Kund*innen.
- Nicht panisch werden, wenn ein Regal leer ist, sondern stattdessen umdenken: Kann ich Reis kochen, wenn es keine Nudeln gibt?
- Nicht hamstern. Es ist genug für alle da.
- Hygienestandards einhalten: in die Armbeuge niesen und husten, Abstand halten, wenn möglich mit Karte bezahlen.
- Niemals die Beschäftigten dafür verantwortlich machen, wenn ein Regal leer ist.
- Nicht mehr nachfragen, ob es noch Desinfektionsmittel im Lager gibt.
- Einkaufswagen nicht in den Zwischengängen abstellen – da ist es eh schon eng genug.
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soas