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Aktivistin Irmela Mensah-Schramm vom Amtsgericht Eisenach wegen Sachbeschädigung verurteilt
Irmela Mensah-Schramm, auch bekannt als die „Sprayer-Oma“, beseitigt seit mehr als 30 Jahren Hass-Botschaften in der Öffentlichkeit. Inzwischen ist die 73-jährige Berlinerin bundesweit unterwegs und kratzt rassistische, antisemitische und schwulenfeindliche Aufkleber ab oder übersprüht rechte Hass-Graffiti und Schriftzüge.
„Fuck Asyl“ wandelte sie zum Beispiel in „Für Asyl“ um, aus dem Spruch „Merkel muss weg“ machte sie „Merke! Hass weg“ und aus Hakenkreuzen wurden schon tanzende Figuren. Als sie im letzten Dezember in Eisenach den Schriftzug „NS-Zone“ sah, übersprühte sie die Buchstaben „NS“ kurzerhand mit einem Herz. Wegen diesem und drei weiterer Fälle hat das Amtsgericht Eisenach die Aktivistin nun verurteilt. Der Grund: Jemand hatte die Aktion fotografiert und der Polizei gemeldet. Die Staatsanwaltschaft ermittelte daraufhin wegen Sachbeschädigung in vier Fällen.
Es ist nicht das erste Mal, dass die 73-Jährige mit der Justiz in Kontakt kommt. Die Berliner Polizei hat schon mehrmals Strafverfahren für das Übersprühen rassistischer Botschaften gegen Irmela Mensah-Schramm eingeleitet. Bei einer Demonstration gegen die AfD im Mai vergangenen Jahres wurde die Aktivistin sogar festgenommen. Die Verfahren wurden bisher aber stets eingestellt.
Auch dieses Mal bot der Richter an, gegen Zahlen einer Geldauflage von 500 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung das Verfahren einzustellen. Die Rentnerin, die für ihre Zivilcourage und ihr Engagement unter anderem schon mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, lehnte allerdings ab und wurde zu 300 Euro Geldstrafe verurteilt. Sie muss außerdem die Kosten des Verfahrens tragen.
Das sieht die Berlinerin nicht ein. „Ich habe keinen Fehler gemacht", sagte sie dem MDR. Sachbeschädigung sei das, was diejenigen machten, die die Nazi-Parolen an die Mauern sprühten. Sie entferne nur die menschenverachtende Botschaft. Gegen das Urteil will sie Berufung einlegen.
Sollte es aber doch bei der Geldstrafe bleiben, wird die Aktivistin sicher genug Unterstützer finden. Das Zentrum für Politische Schönheit verkündete auf Twitter bereits, dass sie das Bußgeld übernehmen werden.
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