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Ahmaud Arbery: #IRunWithMaud zeigt Solidarität im Netz
Ein Mann joggt mit einem Flachbildfernseher unter dem Arm durch seine Nachbarschaft. Ein Dieb? So will er zumindest wirken. Was im ersten Moment wie ein absurdes Vorhaben wirkt, ist tatsächlich eine Form des Protests. Unter dem Hashtag #IRunWithMaud zeigen dieser Jogger und mehrere Tausend andere im Netz ihre Solidarität für Ahmaud Arbery. Denn der 25-jährige Afro-Amerikaner wurde im Februar von zwei Männern verfolgt und erschossen, als er gerade durch eine Wohngegend in der Nähe von Brunswick in Georgia joggte.
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Der Jogger mit dem Flachbildfernseher heißt Richard Demsick und ist weiß. Viele schreiben in den Kommentaren unter seinem Beitrag, dass er sich nur deshalb keine Sorgen machen müsse, wenn er mit einem Fernseher unter dem Arm herumlaufe. In Amerika sei „verdächtig aussehen“ nämlich nur ein anderer Ausdruck für „schwarz aussehen“. So wie Ahmaud. Er, so denken viele, wäre noch am Leben, wäre er nicht schwarz gewesen.
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Videos von Überwachungskameras zeigen, wie Ahmaud Arbery am 23. Februar 2020 beim Joggen eine Pause machte und ein verlassenes Haus betrat, in dem Bauarbeiten stattfanden. Währenddessen wurde von einem Nachbarn ein Notruf abgesetzt, dass sich ein Einbrecher auf dem Gelände befände. Kurze Zeit später verließ Ahmaud es wieder, um weiter zu joggen. Laut seinen Anwälten hielt sich der 25-Jährige weniger als drei Minuten auf dem Grundstück auf und beschädigte nichts. Beim Verlassen des Grundstücks wurde Ahmaud dennoch von zwei Männer, dem ehemaligen Polizisten Gregory McMichael und seinem Sohn Travis McMichael, die die Szene beobachtet hatten, in einem weißen Truck verfolgt. Die kurze Verfolgung endete damit, dass Gregory McMichael mit seiner Schusswaffe auf Ahmaud zielte und mehrfach abdrückte, Ahmaud starb vor Ort.
Laut der beiden Männer hielten sie Ahmaud für einen Mann, der die Monate zuvor mehrere Einbrüche in der Nachbarschaft begangen hatte. Nach eigenen Angaben gegenüber der Polizei, die kurz nach der Tat vor Ort war, wollten sie eine Jedermanns-Festnahme durchführen („citizens arrest“), also eine Festnahme von mutmaßlichen Kriminellen durch Zivilisten. Das ist im Bundesstaat Georgia erlaubt, genauso wie selbst eine Waffe zu besitzen und sie zur Verteidigung einzusetzen. Der Besitzer des Grundstücks verurteilte die Tat der beiden Männer später gegenüber Medien.
Am 10. Mai 2020 wäre Ahmaud Arbery 26 Jahre alt geworden. Im Andenken an ihn, startete sein ehemaliger Football-Coach Jason Vaughn den Hashtag #IRunWithMaud auf Twitter, also zu Deutsch „Ich renne mit Maud“. Denn „Maud“, kurz für Ahmaud, sei ein phänomenaler Läufer gewesen, sagte der Coach gegenüber der New York Times. Er sei so schnell gewesen, dass sein Coach ihn nicht habe einholen können.
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Seither zeigen sich viele Menschen in den Sozialen Netzwerken solidarisch und teilen Videos oder Fotos von sich, wie sie 2.23 Meilen joggen. Die Zahl steht für das Datum, an dem Ahmaud Arbery starb: am 23. Februar 2020. Manche tragen dabei bewusst ein weißes Shirt, genau wie Ahmaud Arbery eines trug. Auch Stars wie Oprah Winfrey oder Alicia Keys gedachten dem Verstorbenen. In Brunswick und in Atlanta, der Hauptstadt des US-Bundestaates Georgia, demonstrierten zudem am Freitag zahlreiche Menschen und forderten Aufklärung im Fall Ahmaud Arbery.
Tatsächlich ist Ahmauds Tod kein Einzelfall, in den vergangenen Jahren kam es mehrfach zu willkürlichen Gewalttaten gegen Schwarze in den USA, immer wieder gab es deshalb Proteste, zum Beispiel unter dem Motto „Black Lives Matter“. Ahmauds Fall wir deshalb zum Beispiel auch mit dem Tod des Teenagers Trayvon Martin aus Florida verglichen. Er war 2012 von einem Freiwilligen der Nachbarschaftswache erschossen worden. Auch er wurde verdächtigt, in der Nachbarschaft Einbrüche begangen zu haben.
Nun soll nachgeforscht werden, warum die Ermittlungen von lokalen Beamten zuerst nur langsam vorangingen. Inzwischen wurde die Strafverfolgung von der landesweiten Behörde übernommen. Gregory und Travis McMichael wurden erst vergangenen Donnerstag festgenommen, kurz nachdem die Veröffentlichung der Handyaufnahme im Netz für Aufregung sorgte. Ihnen wird Mord und schwere Körperverletzung vorgeworfen.