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Pokémon Go - so bitten in Syrien Kinder mit Pikachu um Hilfe
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Bomben, Selbstmordattentate, hungernde Kinder – jeden Tag sehen wir schreckliche Bilder aus Syrien in den Nachrichten. Wir, hier im Westen, haben uns daran gewöhnt, sind abgestumpft gegenüber all dem Leid, weil es uns persönlich nicht betrifft und zu weit weg ist.
Um den Krieg in Syrien dem Rest der Welt wieder in Erinnerung zu rufen, haben syrische Aktivisten eine kluge Aktion gestartet: Sie nutzen den Pokémon-Go-Hype, um auf die Notlage syrischer Kinder aufmerksam zu machen.
Dafür fotografierten sie Kinder mit Zeichnungen, auf denen Pokémon-Figuren zu sehen sind. Unter den Bildern, die im Netz kursieren, stehen Sätze wie: "Ich bin aus Kafranbuda. Rette mich." Oder: "Ich bin hier in Kafranbel, im Umland von Idlib. Kommt, rettet mich." Die Aktion soll als Hilfeschrei dienen: Denn während Kinder in anderen Ländern sorglos auf die Straße gehen können, um Pokémons zu jagen, müssen sich Kinder in Syrien vor Bomben verstecken und um ihr Leben fürchten.
Wer die Fotos aufgenommen hat, ist nicht bekannt. Der User Teymour Ashkan hat sie vor wenigen Tagen auf Twitter verbreitet. Zuvor sind sie auf der Facebook-Seite der RFS (Revolutionary Forces of Syria Media Office) erschienen. Diese Organisation dient Oppositionellen, unter anderem der Freien Syrischen Armee, als Plattform. Sie wirbt international für Unterstützung beim Kampf gegen das Assad-Regime.
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Dass Pokémon-Go besonders gut als Syrien-Alert funktioniert, erkannten vor den Oppositionellen auch schon andere. Der Syrer Moustafa Jano, der in Schweden lebt, hat auf Facebook eine Fotoserie von Menschen auf der Flucht veröffentlicht. Immer mit dabei: Pikachu. Er sitzt mit Flüchtlingen in einem Schlauchboot, wartet vor einem Stacheldrahtzaun oder flüchtet vor einer explodierenden Bombe. Dazu schreibt Jano: „Als Pokémon in Europa ankam, war er schockiert … die Grenze war dicht und die Gesetze der Menschlichkeit hatten sich geändert … ihm wurde gesagt, er müsse auf einem anderen Planeten nach Hoffnung und Frieden suchen“.
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Saif Aldeen Tahhan, ein syrischer Künstler, der in Dänemark lebt, hat ebenfalls das Pokémon-Go-Potenzial für sich entdeckt und auf Facebook Bilder gepostet, die anstelle der Monsterchen Spielzeug, Erste-Hilfe-Kästen und Schulbücher zeigen. Tahhan schreibt dazu: „Die Idee bekam Tausende Likes und Shares, also kann ich davon ausgehen, dass Leute diese Art von Aufmerksamkeit mögen und ich hoffe, dass sie bald auch im echten Leben etwas unternehmen werden."
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sob