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Zurück in die Zukunft

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Jirka (links) und Franziska vom Yoosic-Team in ihrem selbsternannten Musikladen der Zukunft; Foto: Yoosic Wer den selbsternannten Musikladen der Zukunft sucht, sollte sich auf den Weg nach Berlin-Kreuzberg machen. Vom U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof sind es noch gute 10 Minuten zu Fuß, erst vorbei an Büdchen, Imbissen und Kneipen der Wiener Straße und dann bis zum Ende der Forster Straße, einer ruhigen, etwas schmuddeligen Nebenstraße in einem Wohngebiet. Dort, in der Nummer 20, eröffnet in diesen Tagen der Onlinemusikvertrieb Yoosic nicht nur sein Büro, sondern auch noch den „Musik(platten)laden der Zukunft“ – so wurde der Verkaufsraum zumindest angekündigt. Vor Ort, im neuen Verkaufsraum, sieht die Zukunft des Musikverkaufs dann etwas trist aus: Eine Hand voll Platten, ein Karton mit CDs und ein Flachbildschirm zeichnen nicht gerade ein rosiges Bild vom sowieso arg krisengeschüttelten Musikbusiness. So trist und durchwachsen das Wohngebiet ist, so wenig Euphorie verbreitend wirkt auch der abstellkammergroße Laden. Die angekündigte Zukunft findet sich dann auch weniger in den Räumlichkeiten oder der Ausstattung mit herkömmlichen Tonträgern, sondern im zukunftsweisenden Konzept, an dem sich Jirka Schäfer und die anderen von Yoosic versuchen. Denn Yoosic will ab sofort nicht nur einfach Musik in Daten zum Download anbieten, sondern dazu noch das Erlebnis eines klassischen Plattenladens bieten: suchen, stöbern, anhören. "Bei der Suche nach einem neuen Büro, haben wir einen Laden mit Verkaufsraum entdeckt", erzählt Jirka Schäfer. "Da wir alle Musikfreaks sind, stand da natürlich sofort die Idee eines Plattenladens im Raum." Das Beste des klassischen Musikverkaufs mit den Vorzügen des digitalen Vertriebs kombinieren, ist nun also die Idee.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Yoosic, die in Dresden als reiner Onlinevertrieb gestartet sind, wollen mit ihrem Umzug nach Berlin nicht nur näher an die Labellandschaft der Hauptstadt, sondern auch näher an die Kundschaft – Hörer jenseits des Mainstreams, Musikliebhaber, die noch immer gerne in Plattenläden gehen – und auch DJs. Auch dafür soll der neue Laden eine Möglichkeit bieten. „Vor allem wer an zwei oder drei Liedern eines Albums Gefallen gefunden hat“, erklärt Jirka Schäfer in gedämpften Tonfall, „aber nicht das Geld oder die Lust hat, dafür 15 bis 20 Euro zu zahlen, kann sich im Yoosic-Store einfach genau die Lieder kaufen, die er haben will.“ Dazu schließt man einfach seinen USB-Stick oder Mp3-Player an das bereitgestellte Computerterminal an und zieht die gewünschten Musikstücke ganz klassisch auf den Datenträger - und bezahlt an der Kasse. Für die Zukunft sind auch Kombiangebote von Mp3s und Vinyl angedacht, die Liebhabern von Schallplatten, die dennoch unterwegs auf Mp3-Playern Musik hören wollen, entgegenkommen. „Die Zukunft des Musikladens“ ist dafür vielleicht als Formulierung ein bisschen hoch gegriffen – in Sachen Kundenfreundlichkeit kann sich Yoosic aber trotzdem schon das Label „Avantgarde“ auf die Fahne schreiben. Wie das digitale Zeitalter seine Zelte in einem kleinen Laden aufschlägt, kann man ab Donnerstag, 2. Februar, in der Forsterstraße 20 (U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof) in Berlin-Kreuzberg begutachten. Oder weiterhin im Internet unter Yoosic.de

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