Jirka (links) und Franziska vom Yoosic-Team in ihrem selbsternannten Musikladen der Zukunft; Foto: Yoosic
Wer den selbsternannten Musikladen der Zukunft sucht, sollte sich auf den Weg nach Berlin-Kreuzberg machen. Vom U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof sind es noch gute 10 Minuten zu Fuß, erst vorbei an Büdchen, Imbissen und Kneipen der Wiener Straße und dann bis zum Ende der Forster Straße, einer ruhigen, etwas schmuddeligen Nebenstraße in einem Wohngebiet.
Dort, in der Nummer 20, eröffnet in diesen Tagen der Onlinemusikvertrieb Yoosic nicht nur sein Büro, sondern auch noch den „Musik(platten)laden der Zukunft“ – so wurde der Verkaufsraum zumindest angekündigt.
Vor Ort, im neuen Verkaufsraum, sieht die Zukunft des Musikverkaufs dann etwas trist aus: Eine Hand voll Platten, ein Karton mit CDs und ein Flachbildschirm zeichnen nicht gerade ein rosiges Bild vom sowieso arg krisengeschüttelten Musikbusiness. So trist und durchwachsen das Wohngebiet ist, so wenig Euphorie verbreitend wirkt auch der abstellkammergroße Laden. Die angekündigte Zukunft findet sich dann auch weniger in den Räumlichkeiten oder der Ausstattung mit herkömmlichen Tonträgern, sondern im zukunftsweisenden Konzept, an dem sich Jirka Schäfer und die anderen von Yoosic versuchen.
Denn Yoosic will ab sofort nicht nur einfach Musik in Daten zum Download anbieten, sondern dazu noch das Erlebnis eines klassischen Plattenladens bieten: suchen, stöbern, anhören. "Bei der Suche nach einem neuen Büro, haben wir einen Laden mit Verkaufsraum entdeckt", erzählt Jirka Schäfer. "Da wir alle Musikfreaks sind, stand da natürlich sofort die Idee eines Plattenladens im Raum." Das Beste des klassischen Musikverkaufs mit den Vorzügen des digitalen Vertriebs kombinieren, ist nun also die Idee.