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Polen wirbt in Berlin
Letzte Woche am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin: Zwei seriös gekleidete Herren mit Megaphon, schwarzen Anzügen und Sonnenbrillen. Vor ihnen steht ein Stand mit Informationsmaterial, bezogen mit der polnischen Nationalflagge. Ihre Mission: Deutsche Arbeitskräfte nach Polen vermitteln. Hierzu liegen Personalbögen aus, auf denen Interessierte ihre Daten eintragen können und dazu auch noch ihren Wunschberuf.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Die Wahl fällt äußerst schwer, handelt es sich doch bei fast allen angebotenen Tätigkeiten um wahre Traumjobs. So kann man in Krakau im Königsschloss die Drachenhöhle aufräumen, beim Städtischen Schwimmbad von Posen den Pförtner geben, auf dem Giewont (ein hoher Berg in Polen) in Zakopane (Skispringer wissen Bescheid!) Blitzableiter werden oder in Danzig auf dem alten Markt als Dreizackhalter reussieren. Weniger attraktiv nur zwei der Angebote: 1. In Lakociny bei Posen in den Tierfutterwerken arbeiten. 2. In Gadki im Getreidespeicher die Spreu vom Weizen trennen. Der Job in Warschau ist leider schon so gut wie vergeben, weil der Autor dieses Artikels den Vertrag als Aufzugführer im Warschauer Palast der Kultur und Wissenschaft schon so gut wie in der Tasche hat. Die Männer vom polnischen Arbeitsamt tun nicht nur so, als täten sie was, sie tun wirklich was. Schließlich sagen sie von sich folgendes: „Wir stehen in der Tradition der Polnischen Arbeits Emigration - Deshalb haben wir ein Arbeitsamt für Deutsche erschaffen“ Vielleicht ein neuer Weg, aus der Arbeitsmarktmisere in Deutschland zu fliehen. Nähere Informationen unter arbeitsamt.prv.pl oder unter http://www.centralarybna.prv.pl/.