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Mister Mabe zeigt, wie man einen Telefonmarketer für immer los wird

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Mabe: „Hallo?“ Anrufer: „Ja, kann ich bitte mit Tom Mabe sprechen?“ „Wer spricht dort?“ „Hier spricht Mike (Piep), Sie wurden als Gewinner eines kompletten Satellitensystems ausgewählt. Damit können Sie…" „Lassen Sie mich Ihnen ein Frage stellen. Kannten Sie Tom Mabe? Waren Sie ein Freund von ihm?“ „Äh - nein, bin ich nicht. Ich rufe nur an, weil…“ „Bleiben Sie mal eine Sekunde dran, ja? - (Im Hintergrund: ‚Hey Jungs, macht mir schöne Fotos von der Leiche. Und denkt an die Fingerabdrücke!’) – Mike, sind Sie noch dran?“ Mit diesem Dialog beginnt die Irreführung des armen Telefonverkäufers Mike. Tom Mabe gibt sich als Officer Clarke aus, der am vermeintlichen Tatort, an dem Tom Mabe ermordet worden sein soll, die Ermittlungen führt. Mabe legt dabei eine der glaubhaftesten Polizisten-Imitationen aller Zeiten hin – beinahe hört man die Donut-Krümel auf seinem Polyesteranzug rascheln. Vor allem aber folgt er der wichtigsten Regel für alle professionellen Anrufer: Führe das Gespräch. Denn schon mit der Gesprächseinleitung dreht Mabe den rhetorischen Spieß um, um den Anrufer mit unangenehmen Fragen zur Verzweiflung zu bringen. Mabe: „Wie war Ihre Beziehung zu - ääh – Tom Mabe?“ Mike: „Ich hatte überhaupt keine Beziehung zu ihm. Bitte entschuldigen Sie die Störung…“ „Nein, warten Sie. Ich muss Sie bitten, am Telefon zu bleiben. Dieser Anruf wurde bereits zurückverfolgt, und vielleicht müssen wir noch mal bei Ihnen vorbeischauen, um ein paar Fragen zu klären.“ „Sie verstehen nicht ganz…“ „Nein, Sie verstehen nicht ganz. Wenn Sie nicht wegen Behinderung der Justizbehörden angezeigt werden wollen, ist es ratsam, dass Sie ihren Arsch am Telefon behalten, Mike.“ (…) „Ja, Sir.“ Der Gesprächsverlauf zeigt: Sogar gespielte Autorität wirkt manchmal Wunder. Mabe führt die Hauptmaxime des Telefonmarketings, das Gespräch auf keinen Fall abbrechen zu lassen, ad absurdum. Der hörbar irritierte Mike will aussteigen, wird aber gezwungen in der Leitung zu bleiben, um sich einem fingierten Verhör auszusetzen, dessen Fragen quälender sind als jedes denkbare Telefonverkaufsgespräch. Wie die genaue Adresse seines Arbeitsplatzes lautet, wo er zur vermeintlichen Tatzeit gewesen ist, oder wie seine sexuellen Neigungen aussehen: Mabe: „Haben Sie Tom Mabe schon einmal zu Hause besucht?“ Mike: „Nein, habe ich nicht. (Zunehmend erregt:) Hören Sie, ich kenne den Typen überhaupt nicht! Das versuche ich Ihnen ja die ganze Zeit zu erklären!“ „Schon gut, schon gut. Kein Grund zur Aufregung. Ich habe nur noch eine Frage an Sie, Mike. Wie Sie sicher sehr gut wissen, war Tom Mabe ein berüchtigter Homosexueller. Die Frage fällt mir nicht leicht, ich will Sie nicht bloßstellen, aber: Waren Sie, Mike, vielleicht sein schwuler Geliebter?“ „Was?! Nein! Was zur Hölle ist das denn für eine Frage?!“ „(Beschwichtigend) Hey, hören Sie. Wenn Schwulsein ihr Ding ist, ist das völlig okay. Ich weiß doch, dass eine ganze Menge von euch schwulen Typen da draußen herumlaufen. Ist ja nicht so, dass ich nicht sogar selbst schon drüber nachgedacht habe, wissen Sie. Mal nach Vegas rausfahren oder so, ein paar Drinks bestellen, nen hübschen mexikanischen Zwerg…“ „Das ist doch lächerlich!“ (Klack!) „Hallo?“ +++ Deutsche Telefonmarketer gehen mittlerweile leider dazu über, ihre lästigen Anrufe von automatischen Anrufmaschinen durchführen zu lassen. Das macht die Sache mit dem Anruferverhören natürlich unmöglich, aber dafür fällt es auch nicht mehr so schwer, den Hörer direkt nach den ersten zwei Worten wieder auf die Gabel zu knallen - auch eine Antwortmöglichkeit. +++

+++ Bild: tommabe.com

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