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Neuseeland in 14 Tagen. Heute: Von Pies und Paua
In der Nacht hatte ich einen sehr komplizierten Gummistiefel-Traum. Dabei ist heute, jenseits von Bett, schon wieder ganz feines Herbstwetter. Die südliche Hemisphäre sieht uns dann erstmal in Greytown aus dem Auto steigen - schon wieder so ein Städtchen, das wirkt, als würden gleich die Gilmour Girls ums Eck kommen. Wir sind übrigens sehr stolz, dass wir bisher noch gar keine Backpacker gesehen haben, aber schon zweimal jeweils einen Maori. Größte Attraktion und erste Anlaufstelle hier in Greytown ist die French Bakery – zu der vor allem sämtliche Auswanderer pilgern, um endlich wieder europäisches Brot zu beißen. So richtig französisch geht es in der Auslage nicht zu – auf die fragwürdige Pie-Kultur ist auch hier nicht verzichtet worden. Ein Pie ist eine Teigtasche mit einem skandalösen Mischmasch drinnen – die aber trotzdem immer recht lasch schmeckt. Selbst ein Chili-Schlange-Essig-Fichtenwald-Pie würde, glaube ich, nur wie ungesalzene Masse schmecken. Aber die Neuseeländer haben’s halt gern. Was es dafür überall in fabulöser Form gibt, sind Mineralwasserflaschen. Dazu morgen mehr!
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Hurra, the Baguette! Backstage in der French Bakery Später treffen wir im milden Mittagslicht noch mal den Mainz-05-Fan Christian und er lädt uns in seinen LandRover ein. Im Auto sitzen schon seine Frau und ein felsgroßer Hund. Und in der Frau sitzt noch ein Kind! So bunt gemischt fahren wir zum Cape Palliser, das ist der südlichste Zipfel der Nordinsel, wellenumtost und windgepeitscht, aber auch gut.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Jetzt mal ehrlich: Da will man doch reinpieksen, oder? „Da sind die Seelöwen“, sagt Christian dann gleich nach dem Aussteigen, aber ich sehe nur Steine. Netterweise hebt einer der Steine seine Flosse, so dass auch ich Bescheid weiß. Diese Tiere sehen schon sehr gemütlich aus, wie unmotivierte Sofas. Sie liegen den ganzen Tag da und schauen traurig aufs Meer. Am Seelöwen-Strand finde ich auch ein paar der Paua-Muscheln. Die machen richtig was her und gehören den Maori - nur die dürfen sie bearbeiten und verkaufen. Schmuck macht man daraus, der überall in den Trendboutiquen ausliegt und perlmutterig glimmert.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Strandgut und Paua-Muschel
Einen Leuchtturm gibt es hier auch noch, und wie immer, wenn es einen Leuchtturm gibt, muss man hinlaufen und am Leuchtturm stehen, das ist so ein Grundbedürfnis des Touristen. Man steht also und guckt Richtung Antarktis und denkt: Mensch gell, der James Cook, der hat schon ends was entdeckt, damals!
Text: max-scharnigg - Fotos: Julia Strauß