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"Where the Heck is Matt?" ist zurück
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Es gab eine Zeit, da war Youtube noch was Besonderes. Es gab da in den Anfängen eine nerdige Avantgarde von rappenden Mittelschichtsfamilien, pickligen Schülern, die Sachen anzündeten und dem Numa-Numa-Guy. Bis diese Pioniere ihren naiven Hallo-Welt-Optimismus von unzähligen zynischen Kommentatoren um die Ohren gehauen bekamen und die Plattform in einen angepassteren Mainstream überging.
Eines der wenigen Phänomene, bei denen der Unterhaltungsfaktor den des Fremdschämens übertraf und die sich aus dieser Zeit eines unschuldigeren Youtubes bis in die Gegenwart retten konnten, ist Matt Harding, auch bekannt als „Where the Hell is Matt?“-Matt.
Matt hatte wenige Wochen nach dem Launch von Youtube ein Video hochgeladen, auf dem er in Jumpcuts zu diesem einen anrührenden Ethno-Song an Orten auf der ganzen Welt einen grauenhaft drolligen Tanz tanzt. Die Geschichte dahinter war auch sehr viral-kompatibler Work-Life-Balance-Tu-was-du-wirklich-willst-Herzschmerz: Matt war Programmierer von Computerspielen, bevor er kündigte, sein Gespartes in die Hand nahm und um die Welt reiste. Das Video wurde schnell zum Kult und bescherte Harding einen Werbevertrag mit einem Kaugummihersteller.
Seitdem hat Matt vier weitere Videos umgesetzt, jetzt ist sein fünftes online. Wieder viele fröhliche Menschen, wieder viel Hallo-Welt-Optimismus. Das Seltsame: Auch heute findet man diesen Matt irgendwie noch gut, obwohl er so ein alter Hut ist – vor allem in der Zeitrechnung des schnelllebigen Internets.
Aber bei aller Macht, mit der einen der Reflex überkommt, das Ganze als übelsten Web 2.0-Kitsch abzutun – irgendwie ist es doch ganz sympathisch, dass die Kamera manchmal ein bisschen wackelt und Matt immer noch kein bisschen tanzen gelernt hat. Irgendwie gibt einem dieser pausbäckige Strahlemann doch Hoffnung und man erwischt sich beim Tagtraum daran, wie man mit ihm unbeholfen in den Sonnenuntergang steppt.