Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Das waren unsere liebsten viralen Momente 2016

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Machen wir uns nichts vor – im Großen und Ganzen war das Jahr 2016 eher ein Endgegner. Großbritannien hatte keinen Bock mehr auf die EU, die USA haben sich dazu entschlossen, einen rassistisch-populistischen Politik-Neuling zu ihrem Präsidenten zu machen und Deutschland ist bei der Europameisterschaft im Halbfinale ausgeschieden. Jede Menge Promis sind gestorben und Sarah und Pietro Lombardi haben sich getrennt. Immerhin: Ihrem Sohn Alessio geht es gut. Und es sind ja diese kleinen, an sich sinnlosen Nonsens-Meldungen wie diese, die das Jahr 2016 vielleicht nicht wieder gut machen – es aber vielleicht etwas harmloser aussehen lassen. Wir haben eine Top 10 unserer positiven Erinnerungen an das Jahr 2016 gesammelt. 

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Darum geht’s: In Schweden gibt es Anfang des Jahres eine Menge Schnee. An sich nicht so überraschend. Doch was ein unbekannter, sagen wir „Künstler“, mit dem weißen Belag anstellt, sorgt für Empörung in der Hauptstadt Göteborg: Der Künstler malt einen riesigen Penis in den Schnee. Ein verärgerter Parkwächter entfernt den Phallus mit einem Besen.

Und deshalb finden wir’s gut: Es gründet sich eine Facebook-Protest-Gruppe und der Parkwächter bekommt ein schlechtes Gewissen. Er fährt an den Stadtrand und fräst einen noch größeren Penis auf ein Feld. „Die Stadt braucht mehr von dieser Art Kunst“, sagt er danach der Lokalzeitung Göteborgs Posten. Finden wir auch! Mehr Penis-Kunst gegen die Tristesse, bitte!

Darum geht’s: Nach einer romantischen Nacht muss sie morgens zur Uni, will ihn aber in ihrer Wohnung ausschlafen lassen – vergisst das aber beim Gehen und sperrt ihn ein. Was er dann erlebt, twittert er.

Und deshalb finden wir’s gut: Er inspiziert zwar ihre Privatsphäre, schnüffelt aber nicht rum. Nur über das, was offen sichtbar rumliegt, schreibt er (sehr unterhaltsam) auf Twitter.

Darum geht’s: Eine 85-jährige Britin gibt etwas in die Google-Suche ein. Allerdings nicht einfach so. Sondern so, wie man das auch machen würde, wenn man im Dorfladen fragt, ob es zum Beispiel noch einen bestimmten Käse gibt – und man Manieren hat. Mit „bitte“ und „danke“ also.

Und deshalb finden wir’s gut: Eigentlich wollte die Dame nur Jahresziffern übersetzen lassen. Der dafür eingetippte Satz "Bitte übersetzen Sie doch die römischen Ziffern mxmcviii, danke" beweist aber eben auf rührende Art, dass es noch Manieren und Höflichkeit im Internet gibt.

Darum geht’s: Irische Fans (sowohl aus Nord- als auch aus normal Irland) zeigen sich bei der EM in Frankreich als unfassbar sympathische und sing-talentierte Menschen – und produzieren damit virale Videos in Serie.

Und deshalb finden wir’s gut: Nix mit Gewalt und Hooliganismus, sondern einfach nur: pure Freude. Übers Dabeisein, übers Leben, über den Fußball. Man war geneigt, seine Urlaubspläne über den Haufen zu werfen und auf die grüne Insel (oder nach Island, deren Fans auch beeindruckten) zu fliegen.

bildschirmfoto 2016 06 02 um 19 20 16
Foto: Andy Gaggioli

Darum geht’s: Auf dem Flughafen Zürich treffen sich Anfang Juni die drei wichtigsten Flugzeuge Europas: Die Maschine der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, die des französischen Präsidenten Francois Hollande und die der Heavy-Metal-Band Iron Maiden.

Und deshalb finden wir’s gut: Iron Maiden fliegt (übrigens selbst) eine 747-400, das lange Zeit größte Passagierflugzeug überhaupt. Und lässt damit die eigentlich doch so großen und wichtigen Staatschefs ganz schön klein aussehen.

Darum geht’s: US-Comedian Jimmy Fallon entdeckt im Mai den Jahrhundert-Hit „How much is the fish“ von Scooter (für seine Rubrik „Do-Not-Play“, eine Liste der Musiktitel, die auf keinen Fall mehr gespielt werden sollten) und stellt (endlich!!) die dringendsten Fragen zu dem Lied:

1. "Habt ihr den Fisch zum Essen gekauft? Oder für ein Aquarium?"

2. "Gibt's den Fisch noch? (Also den Aquariumfisch?)"

3. Und die finale Frage (eh klar): "Wie viel kostete der Fisch?"

Und deshalb finden wir’s gut: HP Baxxter antwortet. Seitdem wissen wir (18 Jahre nach der Single-Veröffentlichung), was der Fisch kostet: 3,80 Mark!

meme meme
Foto: Reddit / TheOrangeDuke

Darum geht’s: Ein Praktikant pennt bei der Arbeit ein und erlebt das fatalste Nickerchen seines Lebens – das Internet macht ihn nämlich zum Meme. Zu einem fantastischen Meme, mit richtig viel Photoshop-Einsatz!

Und deshalb finden wir’s gut: Der Eingeschlafene konnte über sich selbst lachen und war der erste, der das Foto von sich mit seiner Start-Up Crew in einm Sub-Reddit postete – Kommentar: "TIFU by falling asleep at the job on my second day". Dass es viral ging, nahm er sportlich. Vorbild!

Darum geht’s: Nachdem Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt worden ist, rehabilitiert sich das Netz – und macht sich mit Memes von Joe Biden und Barack Obama recht gnadenlos über ihn lustig.

 

Und deshalb finden wir’s gut: Der witzigste politische Protest dieses tristen Jahres.

cover woman at a nazi demo borlange sweden dpa
Foto: David Lagerl / picture alliance / Expo

Darum geht's: Bei einer Demonstration der schwedischen Nazi-Organisation Nordiska motståndsrörelsen ("Nordische Widerstandsbewegung") stellt sich Maria-Teresa Asplund den uniformierten Demonstranten in den Weg und hebt ihre Faust.

 

Und deshalb finden wir's gut: Das Foto von Asplund geht innerhalb kürzester Zeit viral – und wird so zum Symbol für ein mutiges Eintreten gegen rechtsradikale Tendenzen, die in diesem Jahr leider vielerorts neu aufkeimten.

Darum geht’s: Die Todesliste 2016 ist lang. David Bowie, Lemmy Kilminster, Prince, George Michael... und Ger Foley. Der 45-Jährige war nicht prominent, aber beliebt. Nach seiner Beerdigung feiern Freunde und Nachbarn den Iren in einem Pub – und zwar mit dem einzigen Song, der sich in Foleys Fall eignet, wie der Vorsänger auf dem Tresen sagt: „Mr. Brightside“ von The Killers.

 

Und deshalb finden wir’s gut: Erstmal, weil die Pub-Gesellschaft mit so viel Kraft und Freude singt, dass wir alle uns solche Freunde für unsere Beerdigungen wünschen. Und zweitens, weil sogar The Killers auf die Interpretation ihres Songs als Trauerlied reagierten: „May we all have friends like this“, twitterten sie.

 

Haben es nicht in die Liste geschafft, aber nur knapp:

  • teilen
  • schließen