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Russischer Abgeordneter will "Die Schöne und das Biest" verbieten
Ganz kleiner Spoiler: In der Realverfilmung von „Die Schöne und das Biest“ gibt es zum ersten Mal in einem Disney-Film einen schwulen Charakter. Also, vermutet man zumindest. Denn es wird nicht explizit eingegangen auf die Homosexualität von LeFou, dem Sidekick der männlichen Hauptfigur Gaston. Aber am Ende des Films, als die Darsteller sich in einer riesigen Tanz-Szene in den Armen liegend im Kreis drehen und immer wieder ihre Tanzpartner wechseln, da gerät LeFou plötzlich mit einem anderen Mann zusammen. Sie halten inne, sind überrascht und etwas verlegen. Alle anderen drum herum lachen. Schnitt. Der Film ist zu Ende. Der erste schwule Disney-Moment dauert weniger als eine Sekunde.
Für Witali Milonow aber dauert dieser kurze Moment viel zu lange. Der Duma-Abgeordnete der Kremlpartei "Einiges Russland" bezeichnet die Szene als „unverschämte, schamlose Propaganda von Sünde und perverser Sexualität“. Das schrieb Milonow der CNN zufolge in einem Brief an den russischen Minister für Kultur. Milonow fordert ein Verbot von „Die Schöne und das Biest“ für Russland, falls das Ministerium „Elemente von homosexueller Propaganda“ feststelle.
2013 hatte Russlands Regierung die Verbreitung „homosexueller Propaganda“ gesetzlich verbieten lassen. Das Gesetz bezeichnet Homosexualität als „nicht traditionelle sexuelle Beziehungen“ und verbietet die öffentliche Diskussion über die Rechte Homosexueller und Beziehungen, wo immer Kinder davon mitbekommen könnten. Milonow war eine der treibenden Kräfte hinter diesem Gesetz. Schwule, Lesben und Transgender bezeichnet er gerne als „krank“ und „verrückt“.
Das Kulturministerium hat auf seine Forderung bislang noch nicht geantwortet. Am 16. März ist offizieller Starttermin für Emma Watsons neuen Film.
max