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Porno-Ring in Australien
Es klingt wie eine perverse Version von Spielkarten Tauschen: In Australien wurden bis vergangene Woche Schülerinnen Opfer eines riesigen Online-Porno-Rings. Auf der Seite "grossly abusive" sammelten die Nutzer Bikinibilder und Nacktselfies von jungen Mädchen und tauschten sie gegen andere "Trophäen". Wie viele Mädchen genau betroffen sind, ist noch nicht bekannt - es müssen Dutzende sein; sie waren Schülerinnen an 71 verschiedenen Schulen.
Die Nutzer konnten auf der Seite eine Art Dossier ihrer Opfer erstellen. In "Wanted"-Listen nannten sie Regionen oder Schulen, die sie interessierten, und fragten die anderen Nutzer, ob diese Fotos von dort lebenden Mädchen hätten. Oder sie nannten den Namen des Mädchens, von dem sie ein Nacktfoto haben wollten. So zitiert die australische Nachrichtenseite News: "Wer hat Nacktbilder von dieser Schlampe? Ich habe gehört, die haut einen um." Wenn einmal ein Name vermerkt war, konnten andere User weitere Informationen zu dem Mädchen hochladen – den Nachnamen, die Adresse, Freunde, Telefonnummer. Einen "win" erzielte man mit einem Nacktfoto. Eine weitere Funktion war, dass die Nutzer ihre "wins" gegen andere Fotos zum Tausch anbieten konnten. Die Anfrage eines Users etwa lautete: "Ich habe diese [Fotos] von einem Computer gezogen, den ich vor ein paar Jahren repariert habe." Um möglichst lange unentdeckt zu bleiben, tauschten die Nutzer Buchstaben der Mädchen und Schulen durch Zahlen oder Symbole aus (zum Beispiel: "@m@nd@" statt "Amanda"). Über 2000 Fotos wurden News zufolge dort veröffentlicht und herumgereicht.
Bereits seit Dezember 2015 existierte die Seite. Doch erst vergangene Woche, als die Seite von der Polizei entdeckt wurde, wurde "grossly abusive" offline genommen. News berichtet, dass der Verdacht besteht, die Seite sei vom Ausland aus geführt worden. In einer Pressekonferenz sagte Marcus Boorman von der Australian Federal Police: "Wir tun alles, um diejenigen zu identifizieren, die hinter dem Hochladen der Bilder stecken." Verhaftet wurde bisher noch niemand. Insgesamt wurden 71 verschiedene australische Schulen auf der Seite gelistet.
Und als wäre es nicht schon schlimm genug, eines der Opfer zu sein, setzte das Kambrya College in Melbourne noch einen drauf: Um die Schülerinnen in Zukunft vor solchen Angriffen zu bewahren, hat die Schule laut Mashable folgenden Rat erteilt: "Tragt keine kurzen Röcke, schminkt euch nicht und macht keine 'sexy Selfies'". Als Antwort auf das Victim Blaiming der Schule haben sowohl Schülerinnen als auch Eltern reagiert. So sagte eines der Mädchen: "Jeder kann so sein, wie er will, jeder soll sich wohl und selbstsicher fühlen. Wenn ich dieses College verlasse und zur Universität gehe, will ich wissen, dass diese Schule Menschen mit Gleichheit und Respekt behandelt. Egal, wie sie sich anziehen, egal, wie sie ihr Haar tragen oder sich schminken."
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Unterstützung bekommen die Schülerinnen durch Catherine Manning, die Mutter eines der Mädchen. In ihrem Post auf Facebook schreibt sie: "Anstatt die Schuld direkt bei den Verantwortlichen zu suchen – den Tätern – scheint es so, dass die Schule entschieden hat, die beste Verteidigung sei, die Mädchen in ein Kloster zu schleppen, und nicht nur ihre Erscheinug kontrollieren zu wollen, sondern sie auch noch zu beschuldigen und schlechtzumachen."
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