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Pillepalle
Druff, druff, druff, druff, druff. So heißt es im Refrain . Genau so oft dürfen die Besucher des diesjährigen Amsterdam Dance Event (ADE) druff sein, ohne mit rechtlichen Folgen rechnen zu müssen: fünf Mal. Auf dem Musikfestival, auf dem dieses Jahr Tiesto, Paul Oakenfold und David Guetta auflegen, ist nun dank einer kontroversen Entscheidung der Stadt der Besitz von bis zu fünf Ecstasypillen möglich. Jährlich besuchen das Festival 350.000 Menschen – die dürfen noch bis Sonntag in den verschiedenen Clubs und Eventlocations der Stadt knapp zwei Millionen Pillen mit sich führen. Das sind zwei Millionen Highs. Ganz am Rande: Eigentlich geht es hier um Musik.
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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Vier Tage wach: Mit fünf Ecstasypillen lässt sich das Festival problemlos durchfeiern.
Dass die Kombi Dance und Drogen besonders auf Festivals beliebt ist, ist bekannt. Harte Drogen, so betont auch das ADE, seien in den Niederlanden weiterhin illegal – nur die strafrechtliche Verfolgung des Besitzes ist bei bis zu fünf Pillen nun außer Gefecht gesetzt. Mit der Toleranzklausel scheint Amsterdam den Drogenkonsum nicht verhindern, sondern vielmehr transparenter gestalten zu wollen.
Nur scheint man sich nicht ganz sicher zu sein, wie genau das gehen soll: Neben der vom Festival propagierten Celebrate Safe Kampagne, die Besucher zum Feiern mit Ohrstöpseln und ohne Drogen animiert, werden in Amsterdam gleichzeitig anonyme Drogentests angeboten, die die Zusammensetzung der Lustigmacher bestimmen. Gerade erst wurde vor einer Pille mit ADE-Logo gewarnt, die eine gefährlich hohe Dosis MDMA enthält.
http://youtu.be/HGcGyBorbcs
Vergangenes Jahr starben auf dem Festival mindestens drei Menschen an einer Überdosis. Damals war das Mitführen einer Ecstasypille legal. Ob die Fünf-Pillen-Politik etwas verbessern wird? Das ließe sich so beantworten: Dass Menschen auf Festivals Drogen nehmen, lässt sich schlecht verhindern. Dass sie sie wie Smarties einwerfen, vielleicht schon.
sina-pousset
Text: jetzt-redaktion - Foto: Reuters