- • Startseite
- • netzteil
-
•
"Niemand schert sich um diese Familie!"
Und dann steht er wirklich auf. „Ich hatte einen guten Freitag, ich weigere mich heute, über die Kardashians zu sprechen“, sagt der Moderator John Brown während seiner Live-Nachrichtensendung „Good Day Orlando“ auf dem US-Sender Fox 35 und steht von der Couch auf. Zurück lässt er seine ziemlich verwirrte Co-Moderatorin Amy Kaufeldt und die Radiomoderatorin Jenny Castillo, die als Studiogast zugeschaltet ist und sich kaum einkriegt vor Lachen.
Eigentlich sollte es in der Sendung gleich um Kylie Jenner gehen, die Stiefschwester von Kim Kardashian, die ihren neuen Hasen, den sie zum 18. Geburtstag geschenkt bekommen hat, nach ihrem Vater Bruce (die inzwischen als Caitlyn Jenner lebt benannt hat. Für Brown war das eine Kardashian-Nachricht zu viel in der letzten Zeit. Als er schon nicht mehr im Bild zu sehen ist, hört man ihn noch durch sein Mikrofon schimpfen: „Ich habe genug von den Kardashians! Ich kann in dieser Sendung keine weiteren Kardashians-Geschichten mehr ertragen.“
Die jetzt-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von youtube angereichert
Um deine Daten zu schützen, wurde er nicht ohne deine Zustimmung geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von youtube angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit findest du unter www.swmh-datenschutz.de/jetzt.
Dieser externe Inhalt wurde automatisch geladen, weil du dem zugestimmt hast.
Neben Amy Kaufeldt setzt sich zwar gleich ein Ersatz-Moderator, doch Browns historischer Ausraster ist noch nicht vorbei. Als ihn die Radiomoderatorin fragt, wie er sich fühlen würde, wenn seine Tochter ihren Hasen nach ihm benennen würde, ruft er aus dem Off: „Das interessiert mich nicht (...) Ich habe diese Familie satt! (...) Niemand schert sich um diese Familie!“ Die anderthalb Minuten, die Browns Ausraster dauern, gehen seit Montag viral, knapp zwei Millionen Mal wurde das Youtube-Video bereits aufgerufen. Im Internet wird der Moderator für die Aktion gefeiert. Auf seiner Facebookseite werden Kommentare gepostet wie "John Brown for President!". Auch auf Twitter erhält er viel Zuspruch.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Nun könnte man dem Moderator natürlich PR-Kalkül vorwerfen: Sein Bekanntheitsgrad und der seiner Sendung ist seit dem Auftritt extrem angestiegen. Wenigstens eine ehrlich empfundene Genervtheit, die ihn dazu gebracht hat, aufzustehen und seine eigene Sendung zu verlassen, kann man ihm aber wohl schon zusprechen und den Auftritt durchaus als längst überfällige Medienkritik werten – in den USA vergeht kaum ein Tag ohne ein Kardashian-Familienmitglied in den Nachrichten. Inzwischen hat sich Brown jedenfalls für den Ausraster entschuldigt. Auf seiner Facebook-Seite schrieb er: "Ich habe ein wenig den Verstand verloren, obwohl es teilweise im Spaß gemeint war. Ich habe mich danach besser gefühlt."
Text: kathrin-hollmer - Screenshots: Youtube, Twitter