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Vom Model zum Superhelden

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Einmal Superheld sein. Davon träumen viele. Für Kay Pike ist das ganz normal. Mal ist sie Spider-Man, mal Batman, dann wieder Captain Planet. Die 28-Jährige ist Cosplayerin – und Bodypainterin. Ihre Kostüme bestehen nur aus Farbe. Nach 15 Stunden Schminken sieht die Kanadierin aus, als wäre sie aus einem Comicheft ausgebüchst. 

Bevor es mit dem Schminken losgehen kann, tüftelt Kay erstmal aneinem Plan: Mit einem Fotoprogramm entwirft sie virtuell ihr Schminkkostüm. Inspiration holt sie sich von Filmen, Designern oder Fans. „Für Golden Frieza musste ist zum Beispiel meine Nase, meine Augen und meine Brust verstecken. Es hat zwei Stunden gedauert bis Frieza zu meinen Gesicht gepasst hat. Und für ihre kleine Ohren habe ich eine Woche gebraucht“, erzählt das Model. 

Und das sind nur die Vorbereitungen. Ein Arbeitstag als Superheld dauert noch mal 20 Stunden. Direkt nach dem Aufstehen legt Kay los: Sie schlüpft in einen Latexanzug (darauf lässt sich die Schminke gleichmäßiger verteilen) und zeichnet zwei Stunden die groben Konturen. Dann loggt sie sich bei Twitch TV ein. Dort können ihre Fans die Metamorphose live verfolgen. „Ich liebe den Livestream. Es ist ein soziales Event, wie bei einem Cosplay-Treffen“, sagt die 28-Jährige. Auch auf Instagram, Facebook und Twitter hat sie schon über 80.000 Fans. 

Stundenlang steht Kay mit Pinsel und Farbe vor dem Spiegel. Allein für ihren Oberkörper verwendet sie jedes Mal Schminke für 150 Dollar. Der Tag als Superheld endet mit einem Fotoshooting und eineinhalb Stunden Abschminken. Manchmal ist sie bis vier Uhr morgens wach, weil es so lange dauert. 

Ursprünglich war die Kanadierin eine ganz normale Cosplayerin. Ihre Kostüme hat sie selbst geschneidert. Bis vor ein paar Monaten die Gelenkschmerzen kamen. Das Nähen war plötzlich zu anstrengend. Und Kay war verzeifelt – bis sie einen Bodypainter getroffen hat. „Das Schminken ist für mich eine super Möglichkeit, ohne Schmerzen zu spielen“, sagt Kay.

miu

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