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Lego Produkte sind brutaler geworden
Mehr Waffen, mehr Gewalt: Eine Gruppe von Forschern der University of Canterbury in Neuseeland hat sich die Entwicklung von Lego-Bausteinen angeschaut und herausgefunden, dass die Spielzeug-Sets sich deutlich verändert haben. „Lego-Produkte sind bedeutend gewaltsamer geworden“, schreiben die Wissenschaftler. Die Wissenschaftler analysierten die Lego-Kataloge und stellten fest, dass auf 40 Prozent der Seiten gewaltsame Szenen dargestellt sind. „Besonders Szenarien, die Schießen oder bedrohendes Verhalten zeigen, haben über die Jahre zugenommen“, vermerken sie in der Studie. Auch bei den Bausteinen selbst hat sich etwas verändert: 1949 wurde der heute größte Spielzeughersteller gegründet, 1978 waren das erste Mal Waffen wie Schwerter, Äxte und Lanzen in einem Ritterburg-Set enthalten. Heute sind in 30 Prozent der Lego-Kits Waffen zu finden.
Als Grund für die Zunahme von Gewalt- und Waffendarstellungen bei Lego nennen die Wissenschaftler einen grundsätzlichen Trend: Entwickler von Videospielen, Filmen und Spielzeug versuchen immer aufregendere Produkte herzustellen als die, die schon auf dem Markt sind. Dabei sind mehr Kreativität und mehr Gewalt laut der Studie oft die wichtigsten Impulse. Und die Produkte beeinflussen sich gegenseitig: Wenn Lego eine Star Wars Edition herausbringt, dürfen Laserschwerter natürlich nicht fehlen.
Lego-Sprecherin Kathrine Vase glaubt nicht, dass die steigende Präsenz von Waffen einen Einfluss auf die Entwicklung der Kinder hat: „Konfliktszenarien sind Teil davon, wie Kinder spielen und lernen, Konflikte im wirklichen Leben zu lösen. Beim Spielen geht es um Spaß. Das ist ein humorvoller Kontext“. Die Testpersonen der Studie empfanden die in den Katalogen dargestellten Szenarien allerdings selten als humorvoll. Meistens gaben sie an, die Szenen seien aufregend. „Die Gewalt bei Lego Produkten scheint nicht mehr nur einfach nur das Spielen zu bereichern“, schreiben die Autoren der Studie. „Die Produkte der Lego Company sind nicht so harmlos wie sie es einmal waren.“
ses