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"Im Traum rede ich immer noch mit dir"

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Irgendetwas bleibt immer ungesagt. Es mag einen Tag nach dem Ende auftauchen, drei Wochen oder sieben Jahre. Aber irgendwann ist da ein Gedanke, ein Satz, den man seiner ersten Liebe unbedingt noch sagen möchte. Die meisten von uns sind aber – zum Glück – zu ängstlich oder zu schlau, um das zu tun. Und trotzdem schwirrt er einem, weil ungesagt, vielleicht für immer im Kopf herum und winkt regelmäßig mal wieder aus seinem Eckchen im Unterbewusstsein herüber. 

Aber es gibt einen Adressaten für diese Sätze, weitaus schöner und ungefährlicher als die erste Liebe: Die 19-jährige Bloggerin Rora Blue. Sie sammelt all diese ungesendete Nachrichten in ihrem “Unsent Project” und verwahrt sie sicher in einem Kunstprojekt und auf Instagram auf. 

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Nach ihrem ersten Aufruf haben ihr direkt über 2000 Menschen ihre ungesendeten Nachrichten geschickt, wie gefordert inklusive der Farbe die sie sehen, wenn sie an ihre erste Liebe denken. Blue druckte alle diese Nachrichten aus und arrangierte sie in Collagen. Sie wollte sehen, in welcher Farbe die meisten Menschen Liebe sehen. Ergebnis: das volle Spektrum. Noch immer reichen täglich User ihre ungesendeten Sätze ein. Mittlerweile umfasst das Archiv 25.000 Nachrichten – und die zeugen von allen traurigen, herzzerreißenden und lustigen Schrammen, die eine erste Liebe eben so hinterlässt.

Da gibt es die Absender, die noch immer verliebt sind: 

Die, die sagen wollen, dass sie ihren Frieden mit ihrer ersten Liebe gemacht haben:

Die mit dem schlechten Gewissen:

Die, die es noch mal versuchen wollen:

Aber auch die, für die aus ihrer erste Liebe mittlerweile eher Hass geworden ist: 

Oder die, die sich mittlerweile wundern, mit wem sie da zusammen waren: 

Und dann Ende überlegt man natürlich, zu welcher Gruppe man selbst gehört, wenn es um die erste Liebe geht und stellt sich die Frage: 

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert
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