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Jan Böhmermann auf Facebook
Wer selbst schon mal den garstigen Odem der Trolle geschnuppert hat, weiß, wie schwer es ist, sich gegen ihre persönlich beleidigenden Kommentare zu wehren oder auch nur irgendwie halbwegs würdevoll damit umzugehen. Dabei gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: antworten oder nicht antworten. Dabei ist ersteres nur sinnvoll, wenn man eine wirklich gute Idee hat. Und so eine hat jetzt Jan Böhmermann abgeliefert.
Er hat sich aus dem wahrscheinlich uferlosen Ozean der Jan-Böhmermann-Beleidigungen eine rausgepickt und für die Antwort ein "Bundesministerium für Internetsicherheit und Zensur" erfunden. Mit einem virtuos trockenen Beamtentonfall und viel Liebe zum Detail schrieb er dann dem Pöbler auf Facebook zurück (der Hintergrund ist schwarz, das ist für offizielle Seiten üblich) mit der formellen Bekanntgabe, dass dieser für den Satz „du hirnloses arschloch verpiss dich“ einen Eintrag in einem „Strafpunkteregister Zentrales Internet“ bekäme, nebst einer Verwarnung. Leine ausgeworfen, kurz gewartet, Troll angebissen. Er antwortete kleinlaut mit Ausflüchten, die Böhmermann mit weiteren erbarmungslosen Verweisen und "juristischen" Belehrungen zerpflückte.
Hundertprozentig sicher sein, ob der Post authentisch ist, kann man zwar nicht und ein bisschen bildungsbürgerliche Überheblichkeit schwingt bei der Sache vielleicht auch mit – aber als jemand, der regelmäßig in den Genuss hemmungsloser Netzhäme kommt und hinten und vorne nicht weiß, was zu tun ist, soll hier gesagt sein: Chapeau, geiler Bossmove!