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Happy End für Dismaland?

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Als Banksy, Englands mysteriösester und gleichzeitig bekanntester Streetart-Künstler, Ende August die zynische Disneyland-Parodie "Dismaland" eröffnete, waren die Reaktionen geteilt: Während sich in den sozialen Netzwerken die Menschen vor Begeisterung überschlugen und Spiegel Online schrieb, "dass die Ausstellung grandios erdacht, konzeptioniert und kuratiert ist", waren andere enttäuscht. Banksy sei mit dem real gewordenen Anti-Freizeitpark, an dem auch millionenschwere Künstler wie Damien Hirst mitwirkten, endgültig im Mainstream angekommen. Die Vice ätzte sogar, Dismaland sei "nur ein arrogantes und klischeehaftes Monument für Banksys veraltete Agenda".

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Als dann auch noch in kürzester Zeit online alle Tickets vergriffen waren, Menschen sich in langen Schlangen vor dem Park aufreihten und am Ende bekannt wurde, dass Dismaland der bis dahin tristen südenglischen Kleinstadt Weston-super-Mare innerhalb von fünf Wochen 27 Millionen Dollar in die Kasse gespült hat, war der Vorwurf klar: Banksy, das ist jetzt Kommerz. Kunst, die man sich (wie Jan Böhmermann bereits 2014 twitterte) nur noch ironisch ins Wohnzimmer hängen kann.

Allerdings hat Banksy es jetzt geschafft, auch diesen Kritikern eins auszuwischen: Nachdem der Park Sonntag planmäßig geschlossen wurde, ließ er auf der Webseite bekannt geben, das aus den verwendeten Baumaterialien eine Flüchtlingsunterkunft im nordfranzösischen Calais entstehen soll. Der Ort erlangte in den vergangenen Monaten traurige Berühmtheit, weil dort immer noch zahlreiche Flüchtlinge darauf warten, notfalls illegal durch den Eurotunnel nach England zu kommen. Die Flüchtlings-Zeltstadt in Calais, die momentan 3000 Menschen beherbergen soll, wird auch zynisch "The Jungle" genannt.

Vielleicht ist die Aktion eine Reaktion auf die Kritik, vielleicht war sie auch von Anfang an geplant und hinter Banksys Kunst steckt tatsächlich mehr als purer Kommerz. Eins hat er auf jeden Fall geschafft: Er hat das letzte Wort in der Sache. Auf der Dismaland-Webseite steht nun als Statement: "All the timber and fixtures from Dismaland are being sent to the 'jungle' refugee camp near Calais to build shelters. No online tickets will be available." Das darf man ruhig als Seitenhieb auf die Kritiker verstehen.

Text: Charlotte Haunhorst

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