Die Faust-an-Faust-Geste ist längst kein Ghetto-Ritual mehr, sondern das neue Hi. Sogar Obama praktiziert es vor der Kamera mit seiner Frau Michelle. Gut, dass es jetzt eine Dokumentation über das coolste Grußritual der letzten 20 Jahre gibt.
jetzt-Redaktion
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Was die Faust dem Händedruck, der Umarmung oder dem simplen ‚Hi!’ voraus hat, ist seine perfekt dosierte Lässigkeit. Nicht zu nah (Umarmung), nicht zu steif (Händedruck), nicht zu lapidar („Hi!“). Die Faust ist wortlos und sagt doch ziemlich viel auf einmal. Zum Beispiel„Hey Dude, komm her, wir wissen doch beide, dass wir uns verstehen!“ oder „Immer cool bleiben!“ oder „Geiler Typ!“ oder „Kopf hoch, immer weitermachen!“. Beziehungsweise, gar kein ‚oder’, sondern ‚und’. Die Faust ist die gestifizierte Anerkennung, das blinde Verstehen, die gedankenübertragende Ermutigung.
Kein Wunder, dass die Faust vom ultimativ afro-amerikanischen Ghetto-Symbol zum Präsidenteninstrument geworden ist: Jeder liebt sie. Weil man sie lieben muss.
Die Journalisten und Regisseure Julian Nodolwsky und Joachim Barbier haben der Faust jetzt eine ganze Doku namens „Shake it out“ gewidmet. Genau das richtige für ein Wochenende, an dem der Regen gegen die Fenster klatscht. Auf dass man den Faustcheck im Herzen behält, ganz egal, was kommen mag.